Der Vortrag von Ludhiana Über die Wahrhaftigkeit des Verheißenen Messiasas


Hadhrat Mirza Ghulam Ahmadas

Der Verheißene Messias und Mahdi des Islam


Der Vortrag von Ludhiana

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von Hadhrat Mirza Ghulam Ahmadas Das Original erschien unter dem Titel:


(Lecture Ludhiana)


© Islam International Publications Ltd.


Erstmals veröffentlicht in Urdu: Wochenzeitung Al-Hakam 1906 Erste englische Übersetzung 2003

Erste deutsche Übersetzung 2012


Aus dem Englischen von Tariq Hübsch


Verantwortlich für die Veröffentlichung dieses Buches:

© image Genfer Straße 11

D - 60437 Frankfurt am Main

Mehr Informationen unter www.verlagderislam.de


ISBN 978-3-932244-95-7 PRINTED IN GERMANY

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort 10


Der Vortrag von Ludhiana

Eine göttliche Gemeinde 15

Beweise für meine Wahrhaftigkeit 17

Eine große Prophezeiung ist in Erfüllung gegangen 19

Opposition ist göttliches Gesetz 25

Die Frage um Jesuas Tod 28

Die Erhabenheit des Heiligen Propheten Muhammadsaw 30

Der erste Konsens unter den Muslimen 32

Auswirkung des Beweises von Jesuas Tod 37

Mittel, um das Kreuz zu brechen 38

Beweise für Jesuas Tod 40

Der Segen der Religionsfreiheit 43

Der Prozess von Gurdaspur - Eine Manifestation göttlicher Unterstützung 44

Die wahre Bedeutung von Jihad 48

Gottes Unterstützung als Beweis 52

Zwei Arten von Prophezeiungen 54

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Inhaltsverzeichnis

Das Beispiel von Jonasas 57

Die Wiederbelebung des Islam mit der Feder 59

Was Islam bedeutet 62

Vergebung und Vergeltung im Islam 64

Vergebung und Vergeltung in den Schriftreligionen 67

Die Tore der göttlichen Kommunikation bleiben geöffnet 70

Die Befreiung von Sünde durch Gotteserkenntnis 72

Befreiung von Sünde in anderen Religionen 73

Himmlische Unterstützung des Islam 75

Zeichen der Wahrhaftigkeit 77

Der Grund für das Erscheinen des Verheißenen Messiasas 80

Der Analogieschluss als Beweis der Wahrhaftigkeit 84

Kein Platz für Ausreden 88


Stichwortverzeichnis 90

Anmerkungen des Herausgebers 96

Zum Autor 98

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Vorwort

Vorwort

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Der Vortrag von Ludhiana gehört zu einer Reihe von Vorträgen, die der Verheißene Messias des Islam, Hadhrat Mirza Ghulam Ahmadas, 1906, also zwei Jahre vor seinem Tod, in unterschiedlichen Städten des indi- schen Subkontinents gehalten hat. Es sind Vorträge, die an kein Fach- publikum gerichtet sind, keine theologischen Traktate, die seinen An- spruch wissenschaftlich untermauern sollen, sondern Vorträge in Form von Essays, die das Ziel verfolgen, der breiten Masse der Bevölkerung erste Einblicke in seine reformierte Lehre des Islam zu gewähren, Vorur- teile, die gegen ihn im Umlauf sind, zu entkräften, und die Wahrhaftig- keit seines Anspruchs anhand von Zeichen, Prophezeiungen, Quellen und Logik zu beweisen.

Den im Westen sozialisierten Leser sollte bewusst sein, dass dieser Vor-

trag in Umständen verlesen wurde, in denen sich die unterschiedlichen Religionen, die zu jener Zeit auf dem Subkontinent unter der Religions- freiheit des britischen Empire gedeihen konnten - Islam, Christentum und Hinduismus -, einen erbitterten Konkurrenzkampf um die Herzen und Köpfe der Menschen lieferten.

Der Autor richtet seine Worte im Lichte dieser Verhältnisse vor allem an die Muslime, die zu jener Zeit seinen Anspruch nicht wahrhaben wollten, weil sie unter dem Einfluss von muslimischen Geistlichen auch solch irrige Auffassung wie die von einem blutigen Mahdi, der erschei- nen sollte, um die Muslime von der intellektuellen und materiellen Vor- herrschaft der Christen zu befreien, proklamierten. Unter anderem geht der Autor dieser Rede diese Frage an und erklärt, dass der Verheißene Messias der Endzeit den kriegerischen Jihad abschaffen werde, weil der Kampf zwischen den Weltreligionen nicht mehr mit dem Schwert ge- führt wird, sondern mit der Feder. Der Islam werde eine geistige, intel- lektuelle Vorherrschaft erlangen und werde das Kreuz brechen, indem

Vorwort

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die Absurdität und Irrationalität des Glaubens an Jesuas leibhaftige Auf- erstehung deutlich gemacht werde. Statt an eine Befreiung von Sünde durch das Leiden Jesuas am Kreuze zu glauben, müsse jeder Einzelne durch eine tatsächlich erfahrbare Verbindung mit Gott eine Gotteser- kenntnis erlangen, die automatisch zur Folge hat, dass ein sündhaftes Leben aufgegeben wird.

Im Fokus dieser Rede stehen all die Beweise für die Wahrhaftigkeit sei- nes Anspruchs. Es werden deutlich in Erfüllung gegangene Prophezei- ungen wiedergegeben, für jeden ersichtliche Zeichen, die mit seinem Anspruch einhergehen sollten, thematisiert, sowie die unterschiedli- chen Ränke, die von seinen Feinden gegen ihn geschmiedet wurden, je- doch niemals Erfolg zeitigten, nacherzählt. Es ist eine Rede, die letztlich aufzeigt, dass der Mann, der behauptet, ein Gesandter Gottes zu sein, nicht wenige Argumente aufzeigen kann, die seinen Anspruch unter- mauern.

Die Übersetzung und der Satz wurden von Tariq Hübsch geleistet. Zu Dank verpflichtet sind wir außerdem Khola Hübsch und Munazza Aqil Khan für Mithilfe sowie Qamar Mahmood, der den Umschlag gestalte- te. Möge Allah sie allesamt segnen.


Mubarak Ahmad Tanveer Leiter Publikationsabteilung

Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland

Vorwort

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Der Vortrag von Ludhiana

Der Vortrag von Ludhiana

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1


2



Eine göttliche Gemeinde


Als erstes möchte ich Allah, dem Allmächtigen, dafür danken, dass Er mir einmal mehr die Möglichkeit gegeben hat, diese Stadt zu besuchen, um Seine Botschaft an die Bürger dieser Stadt weiterzugeben.

Ich bin nach 14 Jahren in diese Stadt zurückgekehrt. Als ich diese Stadt verließ, hatte ich nur einige wenige Anhänger und wurde als Lügner, Ungläubiger und Antichrist beschimpft. Meine Feinde bezeichneten mich als verflucht und verdammt. Sie waren der Auffassung, dass die Menschen meine Gemeinde in kürzester Zeit ablehnen würden und da- raufhin meine Gemeinde ohne eine Spur zurückzulassen verschwände. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden Pläne ausgedacht und aufwendi- ge Bemühungen unternommen, die darin gipfelten, dass ich und meine Gemeinde in einem Urteil, einer sogenannten Fatwa eines religiösen Ge- lehrten, als außerhalb der Grenzen des Islam stehend bezeichnet wur- den. Diese Fatwa wurde in ganz Indien verbreitet. Mit Bedauern muss ich sagen, dass es einige muslimische Gelehrte dieser Stadt waren, die als erste die Fatwa gegen mich aussprachen. Indes stelle ich fest, dass, wie Sie alle bezeugen können, jene, die mich als Ketzer bezeichneten,



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1 Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen (Anm. d. Ü.).

2 Wir preisen Ihn und er ehen Seine Segnungen auf Seinen edlen Propheten (Anm. d. Ü.).

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gar nicht mehr unter uns weilen, während Allah mich bis heute am Le- ben erhalten hat und meine Gemeinde weiter wächst.

Soweit ich weiß, ist die Fatwa, in der ich zum Ketzer erklärt werde und die von über zweihundert muslimischen Geistlichen und Gelehrten un- terzeichnet wurde, nochmals gegen mich ausgehängt und in allen gro- ßen Städten von Indien verbreitet worden. Darin wurde behauptet, ich sei ein Betrüger, ein Ketzer, ein Lügner und Ungläubiger. Sie versuchten, alles, was in ihrer Macht lag, zu unternehmen, um diese Bewegung zu zerstören, wobei sie auch dachten, dass es ihnen auch gelingen würde. Es ist tatsächlich so, dass diese Fatwa ohne Weiteres ausgereicht hät- te, um diese Bewegung zu vernichten, wenn sie denn ein menschliches Unterfangen wäre - aufgebaut auf eine Lüge. Doch da der Allmächtige Selbst sie gegründet hat, konnten die feindlichen Angriffe der Gegner ihr nicht schaden. Je mehr die Feindschaft wuchs, umso mehr wuchs in den Herzen der Menschen eine aufrechte Anerkennung und Respekt für die Bewegung.

Und heute danke ich Gott, wenn ich daran denke, dass ich einst nur eine

Handvoll Anhänger hatte und heute auch ihr bezeugen könnt, dass eine große Gemeinde mit mir ist, ja, meine Gemeinde mitlerweile 300.000 Menschen zählt, Tag für Tag wächst und sicherlich noch Hunderte Mil- lionen von Menschen erreichen wird.

So schaut euch nur diese überwältigende Veränderung an und sagt, kann diese Revolution durch Menschenhand hervorgebracht sein? Weltliche Menschen haben versucht, diese Bewegung in Grund und Bo- den zu vernichten, ja, wenn das in ihrer Macht gelegen hätte, so hätten sie es auch schon längst geschafft. Doch das hier ist eine Angelegenheit von Allah. Wenn Er sich zu etwas entschließt, dann kann die Welt es nicht verhindern. Und wenn die Welt sich etwas vornimmt, was nicht

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von Gott gewollt ist, dann kann das weltliche Vorhaben niemals Erfolg haben.

Haltet inne und denkt darüber nach! In meiner Angelegenheit wurden alle Gelehrten, Stammesführer und ihre Nachfolger zu meinen Geg- nern, ja, selbst die Mitglieder anderer Religionen haben sich mit ihnen verbündet, um gemeinsam gegen mich zu hetzen. Alles, was in ihrer Macht stand, haben sie versucht. Um die Muslime von mir abtrünnig zu machen, wurde gegen mich die Fatwa, wonach ich ein Ketzer sei, verhängt. Weil diese Methode jedoch keinen Erfolg zeitigte, sind sie gegen mich gerichtlich vorgegangen. Ich wurde in eine Mordanklage verstrickt und alles wurde dafür unternommen, dass ich bestraft werde. Mir wurde der Mord an einen Priester angehängt. Bei dieser Anklage hat auch Maulvi Muhammad Hussain alles Mögliche versucht und ist auch selbst als Zeuge aufgetreten. Er war bestrebt darin, mich in diesen Fall zu verwickeln, damit eine Strafe gegen mich verhängt werde.

Dass er solche Anstrengungen auf sich nahm, zeigt in aller Deutlichkeit

seine Unfähigkeit, überzeugende Argumente oder Beweise anzuführen, die meinen Anspruch widerlegen könnten. In der Tat ist dies eine üb- liche Vorgehensweise: Wenn ein Feind keine inhaltlichen Argumente anführen kann, versucht er seinen Gegner durch Verfolgung und Mord zu vernichten; er versucht seinen Feind aus seinem Heimatland zu ver- treiben und plant Intrigen und Anschläge aus dem Hinterhalt.


Beweise für meine Wahrhaftigkeit


Genau dies ist auch der Fall beim Heiligen Propheten Muhammadsaw gewesen. Als die Ungläubigen von Mekka hilflos waren, weil sie in- haltlich nichts mehr gegen die Lehre des Islam anzuführen hatten und

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all ihre Bemühungen erfolglos geblieben waren, schmiedeten auch sie letztendlich Pläne, ihn zu töten, ihn einzukerkern oder ihn aus dem Land zu vertreiben. Auch die Anhänger des Heiligen Propheten Mu- hammadsaw wurden gefoltert, doch letzten Endes blieben die Angriffe der Mekkaner ohne Erfolg. Genau dasselbe wiederholt sich nun in mei- nem Falle. Indes, diese Welt kann ohne den Schöpfer und Erhalter nicht existieren. Er ist derjenige, der zwischen den Wahrhaftigen und den Lügnern unterscheidet, den Wahrhaftigen hilft und letztendlich Erfolg gewährt. Nun, da Gott einmal mehr einen Hauch seiner Macht sichtbar gemacht hat, bin ich in der Tat ein lebendiges Zeichen Seiner Gnade und Unterstützung. Ihr könnt allesamt selbst sehen, dass ich derjenige bin, der abgelehnt wurde und nun vor Euch steht als Auserwählter Gottes. Erinnert Euch an die Zeit, als ich vor 14 Jahren hierhergekommen war, wer hat mir damals auch nur einen Anhänger gewünscht? Die musli- mischen Geistlichen und Gelehrten, die Wohlhabenden und Ehrwürdi- gen, alle wünschten mir den Tod und wollten die Vernichtung meiner Bewegung. Sie konnten es nicht ertragen, dass dies Bewegung wuchs, doch Gott, der Seinen auserwählten Dienern immer beisteht und den Rechtschaffenen Erfolg gewährt, half auch mir. Daher geschah genau das Gegenteil dessen, was meine Feinde geplant hatten. Gott segnete mich mit Erfolg und machte Seine geliebten Menschen auf mich auf- merksam. Sie kommen in Scharen und werden auch weiterhin kommen. Ungeachtet der anhaltenden Feindschaft bewältigen sie alle Hindernis- se und werden meine Anhänger. Obacht, denn hierüber muss nachge- dacht werden: Kann es ein Resultat menschlicher Anstrengungen sein, wenn einflussreiche Personen erpicht darauf sind, einen Menschen zu zerstören, jede Art von Ränke schmieden und jedes Mittel in die Hand nehmen, um ein gefährliches Feuer um ihn herum zu entflammen, in das er eingehen soll, er jedoch trotzdem vollkommen unversehrt bleibt?

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Natürlich nicht! Das ist ein Werk Gottes, Der immer wieder derartige Wunder gezeigt hat.


Eine große Prophezeiung ist in Erfüllung gegangen


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Dann gibt es darüber hinaus einen weiteren unwiderlegbaren Beweis für die Wahrhaftigkeit meines Anspruchs: Vor fünfundzwanzig Jahren, als noch keiner meinen Namen kannte, als weder ein einziger Mensch in Qadian zu mir gekommen ist noch irgendeine Kommunikation durch Briefe stattgefunden hatte, in solch einer Anonymität, ja, in solch einem hilflosen Zustand, hat Gott mich angesprochen und gesagt:


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Das ist die mächtige Prophezeiung, die in jenen Tagen gemacht wurde. Sie wurde seitdem weitläufig publik gemacht und Menschen jeder Re- ligion und Ethnie haben diese Offenbahrung gelesen. Zu solch einem Zeitpunkt und in solch einer Situation, als ich in Anonymität lebte und kein Mensch mich kannte, sagte Gott zu mir, dass Menschen zu dir von fernen und abgelegenen Ländern kommen werden und sie werden in Scharen kommen und sie werden versorgt werden. Da ein einzelner Mensch nicht für die Verpflegung von tausenden Menschen aufkom- men und sie gewährleisten kann, sagte Gott:


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3 Übersetzung: „Menschen werden von weit her kommen, um dich zu unter- stützen. Du sollst nicht unhö ich zu ihnen sein und nicht erschöpfen wegen ihrer großen Anzahl. Und bete, O mein Herr! Lasse mich nicht allein und niemand ist ein besserer Versorger als Du.“ (Anm. d. Ü.)

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„Ihre Versorgung soll mit ihnen kommen.“ Da der Mensch in Verzweif- lung gerät, wenn er mit Menschenmassen konfrontiert wird und dar- aufhin leicht dazu verleitet werden kann, sie nicht höflich zu behandeln, hat Gott mich vorgewarnt und mir angetragen, sie nicht unhöflich zu behandeln und ob der Menschenmassen nicht zu erschöpfen.

Bedenken Sie jetzt, liegt es in der Macht von Menschen, eine Prophezei- ung zu verkünden, die 25-30 Jahre in der Zukunft liegt, und dann auch genau so eintrifft? Kein Mensch kann mit absoluter Gewissheit wissen, ob er im nächsten Moment noch lebt oder ob der nächste Atemzug noch erfolgt oder nicht, wie kann es dann in seiner Macht liegen, solche Er- eignisse vorherzusagen? Es ist Fakt, dass ich zu jener Zeit buchstäblich alleine war, ja, abgeneigt war, Menschen zu begegnen. Indes, die Zeit sollte kommen, in der tausende Menschen mich aufsuchen würden, so dass es dieser Anweisung Gottes bedürfte:


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Während dieser Tage hat Gott zu mir auch dies gesagt:


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4 „Wende dich nicht von Gottes Schöpfung ab mit Missachtung und werde ihrer nicht überdrüssig.“ (Anm. d. Ü.)

5 „Du gehörst zu Mir, wie meine Einheit und Einzigartigkeit. Die Zeit ist nahe, wenn für deine Unterstützung Menschen bereitgestellt werden und du Be- rühmtheit erlangen wirst.“ (Anm. d. Ü.)

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Das heißt, „die Zeit ist nahe, wenn du Unterstützung erfahren wirst, und die Menschen dich anerkennen werden.“ Die gleiche Botschaft er- hielt ich in vielen Offenbarungen auf Persisch, Arabisch und Englisch. All jene, die Gott fürchten, sollte es zum Nachdenken anregen, wenn eine Prophezeiung, die lange im Voraus verkündet wurde, nun in Erfül- lung ging. Die Prophezeiung wurde in Brahin-e-Ahmadiyya aufgenom- men und veröffentlicht, ein Buch, dass weithin vertrieben wurde und von Freund wie Feind gleichermaßen gelesen wurde. Die Regierung erhielt ein Exemplar und auch Christen und Hindus haben es gelesen. Darüberhinaus besitzt auch eine beträchtliche Anzahl von Menschen dieser Stadt dieses Buch, so dass sie selbst nachprüfen können, ob die Prophezeiung in diesem Buch enthalten ist.

Jene Geistliche, die aus schierer Feindeligkeit mich einen Antichristen

und Lügner nennen und leugnen, das auch nur eine meiner Prophe- zeiungen in Erfüllung gegangen ist, sollten sich schämen und erklären müssen, was denn als eine Prophezeiung bezeichnet werden kann, wenn dies hier keine ist? Das Buch Brahin-e-Ahmadiyya wurde von Maulvi Abu Sa´eed Muhammad Hussein Batalvi, mein ehemaliger Kommilito- ne, der es pflegte, relativ häufig nach Qadian zu kommen, durchgese- hen. Er weiß es genauso wie viele andere, die in Qadian, Batala, Amrit- sar und Umgebung leben, dass ich zu jener Zeit so gut wie unbekannt und völlig auf mich allein gestellt war. Wenn man sich meinen Zustand zu jener Zeit vergegenwärtigt, dann hätte sich kein Mensch vorstellen können, dass eine Zeit kommen würde, in der ich hunderttausende An- hänger haben würde.

Ich betone mit Nachdruck, dass ich zu jener Zeit ein Nichts war, alleine

und hilflos. Es war zu dieser Zeit, dass Gott Selbst mir folgendes Gebet lehrte:

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Er hat mir dieses Gebet gelehrt, weil Er es liebt, wenn zu Ihm gebetet wird und weil das Gebet der wahrhafte Gottesdienst ist. Er sagt im Hei- ligen Qur-ân:


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‚Betet zu Mir; Ich will euer Gebet erhören.‘ Auch der Heilige Prophetsaw betonte, dass das Gebet die Essenz des Gottesdiensts darstellt. Die ande- re Bedeutung, die in dieser Offenbarung enthalten ist, lautet, dass Gott mir über dieses Gebet zu verstehen geben will, dass, obwohl ich alleine bin, eine Zeit kommen wird, wenn dies nicht mehr der Fall sein würde. Ich verkünde, dass diese Prophezeiung so hell erstrahlt wie die Sonne und keiner die Tatsache bestreiten kann, dass ich zu jener Zeit alleine war. Wagt es jemand, sich zu erheben und zu behaupten, dass ich zu jener Zeit eine Gemeinde hatte? Doch schaut! Wie Gott, der Allmächti- ge, im Einklang mit Seinem Versprechen und Seiner Prophezeiung mir innerhalb eines Menschenlebens so eine große Gefolgschaft gewährte! Wer kann im Kontext der Umstände und Bedingungen diese großarti- ge Prophezeiung bestreiten, auch wenn man bedenkt, dass im gleichen Buch eine andere Prophezeiung enthalten ist, die vorhersagt, dass eine heftige Gegnerschaft entstehen wird, die versuchen würde, den Fort- schritt dieser Gemeinde aufzuhalten, wobei jedoch Gott ihre Anschläge zunichte machen würde.


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6 „Mein Herr, lass mich nicht alleine, denn Du bist der beste der Erben.“ (Anm. d. Ü.)

7 40:61 (Anm. d. Ü.)

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Noch einmal, Gott hat versprochen, so wie es an anderer Stelle in Bra- hin-e-Ahmadiyya erwähnt wird, dass Er nicht nachlassen wird, bis die Reinen von den Unreinen unterschieden werden. Wenn ich diese Tat- sachen berichte, dann liegt es nicht in meinem Sinn, jene anzusprechen, die Gott nicht fürchten, Seine Worte entstellen und nicht daran glau- ben, dass sie jemals sterben werden. Ich richte meine Worte vielmehr an jene Gottesfürchtigen, die daran glauben, dass der Tod unausweichlich ist, ja, dass die Stunde des Todes uns zügig ereilt. Jene gottesfürchtigen Menschen können nicht so unsachlich sein zu behaupten, dass diese vor ca. fünfundzwanzig Jahren gemachte Prophezeiung ein Menschenwerk oder pure Mutmaßung war, gerade auch, wenn man bedenkt, dass die- se Prophezeiung von einer unbekannten Person stammt, gerade auch, wenn man bedenkt, dass diese Prophezeiung von einer anderen be- gleitet wird, in der es heißt, dass Menschen die Gemeinde bekämpfen werden, doch in ihren Plänen scheitern würden. Zu prophezeien, dass die Anschläge der Gegner scheitern werden, während derjenige, der es vorhersagt, erfolgreich ist, ist gewiss phänomenal. Wie auch immer, wenn ihr noch immer Zweifel hegt, dann liegt die Beweislast, etwas dem Gleichwertigen vorzubringen, bei euch.

Ich fordere euch heraus, von der Zeit Adamsas bis jetzt das Beispiel eines

Hochstaplers vorzubringen, der fünfundzwanzig Jahre im Voraus eine derartige Prophezeiung vorhersagt, während er sich in einem Zustand der Anonymität befand. Wenn jemand in der Lage ist, so ein Beispiel vorzubringen, dann soll die ganze Gemeinde und Mission verworfen sein. Doch wer, indes, kann Allahs Werk und Willen zunichte machen? Etwas ohne Rechtfertigung ins Lächerliche zu ziehen, es abzulehnen und zu leugnen, ist das Verhalten eines Gesetzlosen, Geächteten. Kein Ehrenmann kann so ein Verbrechen begehen. Um die Wahrheit meines

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Anspruchs zu untermauern, sollte für jene, die aufgeschlossen sind, dies genügen. Denkt daran, dass diese Prophezeiung so lange nicht ver- worfen werden kann, bis ein Gegenbeispiel vorgebracht wird, der die Prophezeiung widerlegt.

Ich wiederhole, dass diese Prophezeiung in Brahin-e-Ahmadiyya enthal- ten ist, ein Buch, das von Maulvi Abu Sa´eed gelesen wurde. In dieser Stadt müssten Maulvi Muhammad Hassan, Munshi Muhammad Umar sowie einige andere ebenso dieses Buch besitzen. Kopien des Buches haben Mekka, Medina und Buchara erreicht und auch die Regierung erhielt ein Exemplar. Es wurde weit verbreitet und gleichermaßen von Hindus, Muslimen sowie Brahmu Samajists gelesen. Es ist kein unbe- kanntes Buch, sondern ein berühmtes. Es dürfte keine gebildete Person mit religiösem Interesse geben, die es nicht kennt.

In eben diesem Buch ist vorhergesagt: „Die ganze Welt wird dich un- terstützen und Ich werde dafür Sorge tragen, dass du in dieser Welt Berühmtheit erlangen werdest und Ich werde es nicht gestatten, dass deine Feinde obsiegen.“ Nun frage ich noch einmal, kann dies der An- spruch eines Hochstaplers sein? Wenn ihr immer noch der Meinung seid, dass dies das Werk eines Hochstaplers sein kann, dann bringt doch ein Gegenbeispiel vor. Wenn ihr jemals dazu in der Lage sein wer- det, dann werde ich gestehen, ein Lügner zu sein. Doch niemand, ich wiederhole, niemand wird dazu in der Lage sein, ein Gegenbeispiel vorzubringen. Doch wenn ihr darin scheitern solltet, dann fordere ich euch erneut dazu auf, Allah zu fürchten und es zu unterlassen, mich zu verunglimpfen.

Denkt daran, es ist nicht weise, die Zeichen Gottes, des Allmächtigen,

von der Hand zu weisen, und jene, die es trotzdem machen, werden niemals zu einem guten Ende kommen.

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Opposition ist göttliches Gesetz


Ich für meinen Teil mache mir keine Sorgen, wenn mich jemand ablehnt oder einen Apostaten schimpft, und habe auch keine Angst vor den Attacken meiner Feinde. Dies, weil Gott, der Allmächtige, mir bereits mitgeteilt hat, dass trotz der gewalttätigen Opposition meine Feinde nicht in der Lage sein werden, mir Schaden zuzufügen. Wurden Gottes Auserwählte und die Wahrhaftigen, die vor mir gekommen sind, nicht auch beschimpft? Wurde nicht auch Mosesas von Pharao und seinen Horden attackiert und Jesusas von den Schriftgelehrten und der Heili- ge Prophet Muhammadsaw von den Götzendienern? Und wie endete all dies? Haben deren Feinde denn als Erwiderung Gegenbeispiele aufge- zeigt? Niemals! Man fand sie bloß immer nur vor, wie es ihnen an Ge- genbeispiele ermangelte, wie sie nur mit ihrem Mundwerk arbeiteten und nicht damit aufhörten, die Propheten als Hochstapler zu denun- zieren. In meinem Fall ist es genauso. Wenn ihre Standpunkte absolut unhaltbar sind, dann können sie nichts anderes mehr machen, als mich einen Hochstapler und Antichristen zu beschimpfen. Doch werden sie es jemals vermögen, mit ihren Zungen die Flammen des himmlischen Lichts auszulöschen? Nein, niemals! Allah sagt im Heiligen Qur-ân:


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Darüberhinaus zweifeln jene, die eine tief verwurzelte Neigung zum Misstrauen haben, solche Wunder und Zeichen an und halten sie für bloße Taschenspielertricks. Eine Prophezeiung wie diese indes, lässt


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8 „Allah wird Sein Licht vollkommen machen, auch wenn die Ungläubigen es hassen.“ (61:9; Anm. d. Ü.)

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keinerlei Zweifel zu. Deswegen heißt es ja auch, dass Prophezeiungen große Zeichen und Wunder des Prophetentums darstellen. Sowohl die Thora als auch der Heilige Qur-ân bezeugen diese Wahrheit. Kein Wun- der kann es mit einer Prophezeiung aufnehmen. Demzufolge ist es auch so, dass die Auserwählten Gottes anhand ihrer Prophezeiungen erkannt werden müssen, ja, Prophezeiungen sind das entscheidende Kriterium

- der springende Punkt, der von Gott Selbst festgelegt wurde. Er sagt:


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Das bedeutet, ‚Geheimnisse des Göttlichen werden nur den auserwähl- ten Propheten Gottes offenbart.‘

Es sollte auch ins Bewusstsein gerufen werden, dass manch eine Pro- phezeiung subtile und schwer verständliche Bedeutungen beinhaltet, die aufgrund ihrer Feinheit nicht von den Kurzsichtigen, die nur das Of- fensichtliche verstehen können, erfasst werden können. Dabei handelt es sich für gewöhnlich um jene Prophezeiungen, die geleugnet werden. Jene dann, die dazu neigen, hastig und ungestüm zu sein, schreien dann heraus, dass diese Prophezeiungen nicht in Erfüllung gingen. In diesem Zusammenhang sagt Allah:


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Menschen hegen Zweifel hinsichtlich dieser Prophezeiungen, obwohl sie in Wirklichkeit im Einklang mit dem göttlichen Gesetz in Erfüllung


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9 72:27,28. (Anm. d. Ü.)

10 „ ... und sie (die Ungläubigen) dachten, dass sie belogen würden.“ (12:111; Anm. d. Ü.)

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gehen. Selbst wenn die Art und Weise ihrer Erfüllung schwer zu ergründen erscheint, so ist es trotzdem die Aufgabe einer gläubigen und gottesfürchtigen Person darüber nachzudenken, wie viele Prophezeiungen klar und eindeutig in Erfüllung gegangen sind, anstatt seinen Fokus auf die zu richten, die sehr subtil sind. Postwendende Ablehnung steht im Gegensatz zur Rechtschaffenheit. Man sollte aufrichtig und gottesfürchtig über jene Prophezeiungen nachdenken, sie bereits in Erfüllung gegangen sind. Indes, wer ist schon in der Lage, jemanden mundtot zu machen, der voreilig, impulsiv ist?

Ich bin nicht der erste, dem so etwas widerfährt. Mosesas, Jesusas und der Heilige Prophetsaw sind durch ähnliche Prüfungen gegangen. Es ist deswegen auch nicht verwunderlich, dass auch ich mit Feindschaft konfrontiert werde. All dies musste geschehen, weil es mit der göttlichen Praxis in vollkommenem Einklang stand. Ich für meinen Teil glaube, dass ein einziges Zeugnis für einen wahren Gläubigen ausreicht, um ihn zu überzeugen. Hier jedoch werden wir nicht einem, sondern hunderter Zeichen gewahr. Tatsache ist, dass ich mit absoluter Gewissheit sagen kann, dass diese Zeichen nahezu unzählbar sind. Ist es nicht Zeichen genug, dass der Verheißene die Herzen erobern und seine Feinde besiegen würde? Derjenige, der Gott fürchtet und mit Weisheit und Aufrichtigkeit darüber nachdenkt, muss einräumen, dass diese Zeichen von Gott sind. Auch ist es selbstverständlich, dass solange einer meiner Gegner diese Zeichen nicht widerlegt oder ihnen mit gleichwertigen Gegenbeispielen entgegenwirkt, die göttliche Vormachtsstellung erhalten bleibt.

Kurzum, mein Herz ist erfüllt mit Dankbarkeit Gott gegenüber, Der mich

auserwählt hat. Er hat mich vor dem Sturm der heftigen Opposition in dieser Stadt errettet, ein Sturm, der jetzt nach Delhi gezogen ist. Durch Gottes Gnade bin ich aus all dem unversehrt und triumphierend

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hervorgegangen. Er hat mich zu dieser Stadt zurückgebracht, nachdem mehr als 300.000 Männer und Frauen ihr Treuegelübde bei mir abgelegt haben. Es vergeht kein Monat, ohne dass 2000 bis 4000, ja, manchmal sogar 5000 Menschen dieser Gemeinde beitreten.

Gott hat mich zu einer Zeit erhalten, als mein eigenes Volk sich gegen mich gewendet hatte. Man fühlt sich hilflos und verlassen, wenn sich das eigene Volk gegen einen wendet. Sie sind ja so etwas wie seine Organe und Gliedmaßen, seine einzige Unterstützung. Es erscheint selbstverständlich, dass Andersgläubige sich zu einer Gegnerschaft formieren, denn es ist ja ihr Glaube, der attackiert wird. Doch wenn das eigene Volk sich gegen einen wendet, dann ist es keine Kleinigkeit zu bestehen und erfolgreich zu sein. Dies ist gewiss ein großes Zeichen!


Die Frage um Jesuas Tod


Mit tiefem Bedauern und schweren Herzens muss ich sagen, dass man nichtnurvoreilig, sondernauchgleichgültigwarinder Oppositionmeiner Person. Den einzigen Dissens gab es in der Frage nach Jesuas Tod, welchen ich bewiesen habe und anhand der Autorität des Heiligen Qur-âns, der Praxis des Heiligen Prophetensaw - der Sunnah - , dem Konsens seiner Gefährten, Vernunft, Logik und glaubwürdiger, islamischer Schriften zu beweisen fortfahre. Die hanafitische Rechtsschule, unentrückbare Verse aus dem Heiligen Qur-ân, die Ahadith des Heiligen Prophetensaw, die Vernunft sowie Beweise, die aus dem islamischen Gesetz - der Scharia - abgeleitet werden können; all dies spricht zu meinem Gunsten. Doch bevor sie meine Ansichten studieren oder meinen Argumenten zuhören, überschreiten sie jede Grenze, wenn sie mich einen Apostaten schimpfen und mir andichten, was immer ihnen gerade in den Sinn

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kommt. Sie hätten sich nach meinen Ansichten erkundigen müssen, wenn sie den Erfordernissen von Ehrlichkeit, Rechtschaffenheit und der Furcht Gottes genügen wollten. Wenn meine Position sich als gegen die Worte Gottes und des Heiligen Prophetensaw gerichtet erwiesen hätte, so hätten sie jedes Recht, mich als Hochstapler, Antichristen oder was auch immer zu beschimpfen. Indes habe ich von Anfang an gesagt, und sage es immer noch, dass es ein Akt des Unglaubens ist, wenn man, auch nur im Geringsten, vom Heiligen Qur-ân und dem Heiligen Prophetensaw abweicht, ja, es ist ein Glaubensgrundsatz, dass derjenige, der von diesem Pfade abweicht, verflucht und verdammt ist. Dies habe ich nicht nur in öffentlichen Vorträgen, sondern auch in nicht weniger als sechzig Büchern dargelegt. Tatsächlich war dies mein fortwährendes Hauptanliegen und meine Sorge. Wenn meine Gegner in ihren Herzen Gottesfurcht tragen würden, würde es ihnen dann nicht obliegen, mich zu fragen, warum mein Glaube ihnen als unislamisch erscheint? Tatsache ist jedoch, dass sie ohne ein zweites Mal darüber nachzudenken, bloß auf Hörensagen reagierend, mich als Ungläubigen abstempeln. Ich bin ob ihrer Kühnheit erstaunt, weil das Leben oder der Tod Jesuas in erster Linie keine Grundvoraussetzung für das Muslimsein bedeutet. Erwarten wir von Hindus oder Christen, die zum Islam konvertieren, irgendein Gelünde, das in diese Richtung geht? Das einzige, was von ihnen verlangt wird, ist, dass sie bezeugen:



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11 Ich glaube an Allah, Seine Engel, Seine Bücher, Seine Gesandten, göttliche Bestimmung hinsichtlich Gut udn Böse und an die Auferstehung. (Anm. d. Ü.)

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Warum werde ist trotz der Tatsache, dass diese Angelegenheit (hinsicht- lich Leben oder Tod Jesuas) kein islamisches Dogma darstellt, konsequent wegen meiner Aussage, dass Jesusas tot sei, solch gewaltsamer Verfol- gung ausgesetzt? Warum werden meine Anhänger soweit als Apostaten und Antichristen gebrandmarkt, dass ihnen verwehrt bleibt, in musli- mischen Friedhöfen begraben zu werden, oder dass ihr Besitz gesetzlich enteignet wird, oder dass es als legal erachtet wurde, ihre Frauen ge- waltsam als außereheliche Mätressen zu halten, oder dass der Mord an ihnen als gute Tat erachtet wurde, welche im Jenseits Belohnung fände und so weiter und so fort.


Die Erhabenheit des Heiligen Propheten Muhammadsaw


Es gab eine Zeit, da proklamierten diese Geistlichen, dass, wenn es 99 Gründe gäbe, jemanden einen Ungläubigen zu nennen und nur einen, ihn als einen Muslim zu bezeichnen, so würde er immer noch ein Mus- lim und kein Ungläubiger sein. Was ist nun schief gelaufen? Bin ich so- gar schlimmer als jene? Ist es nicht so, dass meine Gemeinde und ich feierlich aussprechen, dass:


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Verrichten meine Anhänger und ich nicht das Gebet? Fasten wir nicht im Ramadan? Folgen wir nicht den Regeln und Glaubensartikel, die der Heilige Prophetsaw festgelegt hat? Ich schwöre bei Gott, dass meine An- hänger und ich Muslime sind und wir, so wie es allen wahren Muslimen


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12 Ich bezeuge, dass niemand anbetungswürdig ist außer Allah, und dass Mu- hammad Sein Diener und Gesandter ist. (Anm. d. Ü.)

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obliegt, fest an den Heiligen Prophetensaw und an den Heiligen Qur-ân glauben. Ich glaube feierlich, dass selbst die geringste Abweichung vom Islam zur Verdamnis führt. Ebenso glaube ich, dass alle Segnungen und Seligkeit, die dem Menschen zu erreichen möglich sind, und dass die nächste Nähe, die der Mensch zu Gott erreichen kann, nur, und ich wie- derhole, nur durch einzigartige Unterwerfung unter und vollkommener Liebe zum Heiligen Prophetensaw möglich ist. Ohne ihn gibt es keinen Weg zur Frömmigkeit.

Außerdem ist es meine Überzeugung, dass Jesus Christusas weder kör- perlich in den Himmel aufgestiegen sei, noch dass er immer noch lebt. Zu glauben, dass Jesusas noch immer lebt, ist höchst beleidigend und ab- schätzig dem Heiligen Prophetensaw gegenüber. Ich kann dieses Sakrileg nicht für eine Sekunde ertragen. Jeder weiß, dass der Heilige Prophetsaw im Alter von 63 Jahren gestorben ist und in Medina begraben liegt, wo ihn Millionen von Pilger jedes Jahr aufsuchen. Wenn es also respektlos ist, an den Tod von Jesusas zu glauben, oder auch nur daran zu denken, wie könnt ihr dann die Anmaßung und Respektlosigkeit gegenüber dem Heiligen Prophetensaw gestatten? Dabei ist es eine Tatsache, dass ihr in eurer Dreistigkeit sein Ableben verkündet. Eure Zeremoniensän- ger rekapitulieren die Ereignisse vor dem Ableben des Heiligen Prophe- tensaw und ihr gibt sogar gegenüber den Nichtgläubigen bereitwillig zu, dass er gestorben ist. Demgegenüber frage ich mich, was euch so hart trifft, dass die bloße Erwähnung von Jesuas Tod euch in so ein unkont- rollierbares Rasen versetzt. Ich wäre nicht so betroffen, wenn ihr auch dann Tränen vergießen würdet, wenn der Tod des Heiligen Propheten- saw Erwähnung findet. Es ist bedauerlich, dass ihr seinen Tod, der das Siegel der Propheten und unser aller Meister war, akzeptiert, während ihr Jesusas, der sich selbst als nicht würdig genug erachtet hatte, um

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wenigstens die Schnürsenkel des Heiligen Prophetensaw zu lockern, als lebendig befindet. Und ihr werdet zornig, sobald man über Jesuas Tod spricht! Tatsächlich ist es so, dass es nicht verwunderlich wäre, wenn geglaubt würde, dass der Heilige Prophetsaw noch lebte, da er es doch war, der die höchste Rechtleitung, dessen Gleichwertiges nirgendwo auf der Welt zu finden ist, brachte. Er offenbarte in seiner Person jede nur denkbare spirituelle Vorzüglichkeit, wobei wir niemals Zeuge von etwas Gleichwertigem sein können, selbst wenn wir die Zeit bis Ada- mas zurückverfolgen würden. Die Wahrheit in dieser Sache ist, dass die Muslime wie die ganze Welt den Heiligen Prophetensaw viel stärker be- nötigten als Jesusas.


Der erste Konsens unter den Muslimen


Er war jene heilige und erhabene Person, dessen Ableben bei seinen Gefährten einen solchen Schock hinterließ, dass Hadhrat Umarra sein Schwert zog und schwörte, dass er denjenigen köpfen würde, der es zu erwähnen wagte, dass der Heilige Prophetsaw gestorben sei. In dieser höchst angespannten Atmosphäre gewährte Gott Hadhrat Abu Bakrra, der den Gefährten beiwohnte, einzigartiges Licht und Weisheit, als er folgenden Vers rezitierte:


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Das heißt, Muhammadsaw ist nur ein Gesandter. Vor ihm sind Gesandte dahingegangen.

Nun haltet inne und versucht zu verstehen, warum Hadhrat Abu Bakrra


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13 3:145 (Anm. d. Ü.)

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diesen Vers in Anwesenheit aller Gefährten rezitieren musste. Was war der Sinn dieser Handlung auf einer Versammlung, auf der alle Gefähr- ten anwesend waren? Ich bin mir sicher und auch ihr werdet es nicht leugnen, dass die Gefährten ob des Todes des Heiligen Prophetensaw in einem furchtbaren Schockzustand waren, weil sie seinen Tod als ver- früht und zu einer falschen Zeit erachteten. Sie konntes es nicht ertra- gen, die Nachricht seines Ablebens zu vernehmen. Und dann war da ein so bekannter und respektierter Gefährte des Heiligen Prophetensaw wie Hadhrat Umarra, der so aufgebracht war, dass nur dieser Vers in der Lage war, seinen seelischen Schmerz zu lindern. Hätten die Gefähr- ten gewusst und geglaubt, dass Jesusas noch immer leben würde, dann hätte der Tod des Heiligen Prophetensaw ihnen den Schock ihres Lebens gegeben. Sie alle liebten den Heiligen Prophetensaw. Sie hätten nicht to- lerieren können, dass ein anderer Prophet als der Heilige Prophetsaw noch am Leben sein sollte. Wie hätten sie sich mit dem Tod des Heiligen Prophetensaw abfinden können, wenn Jesusas noch immer lebte? Direkt nachdem Hadhrat Abu Bakrra zu ihnen sprach, verspürten sie eine Er- leichterung. Sie gingen durch die Straßen von Medina und rezitierten den Vers, so als wäre er just zu diesem Zeitpunkt offenbart worden. Zu diesem Ereignis schrieb Hassan bin Thabitra eine Elegie, in der zum Bei- spiel heißt:


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14 „O Prophet, du warst das Licht meiner Augen; mit deinem Tod sind sie er- blindet. Wer auch immer nun stirbt, interessiert mich nicht; das einzige, was ich fürchtete, war dein Ableben.“ (Anm. d. Ü.)

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So wie der oben erwähnte Vers des Heiligen Qur-âns kategorisch aus- sprach, dass alle Propheten schon getorben sind, hat auch Hassanra ver- lautbart, dass nach dem Tod des Heiligen Prophetensaw er der letzte sei, der sich über den Tod irgendeines anderen sorge. Für die Gefährten war es zu schwer zu glauben, dass irgendjemand anderes leben, während der Heilige Prophetsaw sterben sollte. Das war etwas, was sie als Letztes zu akzeptieren bereit waren. Darüberhinaus wurde die Welt des ersten Konsens nach dem Ableben des Heiligen Prophetensaw gewahr, ein Kon- sens, der auch ein für allemal die Frage um Jesuas Tod klärte.

Ich habe es immer und immer wieder betont, dass dies das überzeu- gendste Argument sei, das ein für allemal Jesuas Tod beweise. Das Able- ben des Heiligen Prophetensaw war ein zu außergewöhnliches Ereignis, als dass es nicht die Gefährten schockierte. Wir sehen, dass selbst wenn ein kleiner Dorfbeamter, ein Nachbar oder enger Freund stirbt, jeder, der zur Familie, zum Dorf oder zur Region gehört, von Trauer über- wältigt wird. Wie kann es dann sein, dass die ergebenen Anhänger des Heiligen Prophetensaw, der die Güte und Barmherzigkeit in Person war, und der als Prophet für die ganze Welt auserkoren wurde - so wie es im Heiligen Qur-ân heißt:


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- der die Verkörperung von Wahrheit und Loyalität war, und der sol- che spirituellen Vorzüglichkeiten zeigte, die seinesgleichen suchen, wie


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15 „Wir entsandten dich nur als eine Barmherzigkeit für alle Welten.“ (21:108; Anm. d. Ü.)

16 „O Menschen, ich bin euch allen ein Gesandter Allahs.“ (7:159; Anm. d. Ü.)

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kann es also dann sein, dass er verstirbt und sein Tod nicht einen großen Schock darstellt für seine treuen Anhänger, die ihrerseits ohne zu zö- gern ihr Leben hingaben, die Herd und Haus sowie Freunde und Ver- wandte verließen und es als Ehre und Freude betrachteten, die schwers- te Drangsal um seiner Willen aufzunehmen. Wie können sie von seinem Tod unberührt bleiben? Ein wenig Nachdenken würde die Intensität von Schock und Leid der Gefährten des Heiligen Prophetensaw zeigen, wenn sie auch nur daran denken, dass der Heilige Prophetsaw sterben könnte, eine Intensität, die wir uns nicht einmal vorstellen können. In solch einer auswegslosen Situation wares es die Verse, die Hadhrat Abu Bakrra rezitierte, die Trost und Ermutigung schenkten. Möge Gott ihn dafür belohnen, die Gefährten des Heiligen Prophetensaw in so einer kri- tischen Situation rechtgeleitet zu haben.

Mit Bedauern muss ich sagen, dass manch ignorante Personen, die zu

hastig sind, um ein Urteil zu fällen, zwar darin übereinstimmen, dass Hadhrat Abu Bakrra diesen Vers anführte, jedoch behaupten, dass Jesusas in diesem nicht angesprochen wurde. Ich weiß wirklich nicht, was ich zu solch ignoranten Personen sagen soll. Sie geben vor, Gottes zu sein, sagen jedoch solch absurde Dinge. Sie scheitern darin jenes Wort zu be- stimmen, dass Jesusas als eine Ausnahme heraushob. Darüberhinaus hat Gott in diesem Vers nichts gesagt, was zu mehr als einer Interpretation verleiten könnte. Gott selbst definiert den Begriff - image - als:


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Wenn es zuzüglich zu diesen zweien eine dritte Option gäbe, warum sollte Gott dann nicht auch diese hinzugefügt haben:


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17 „Wenn er nun stirbt oder getötet wird.“ (3:145; Anm. d. Ü.)

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Hat Gott das vergessen, an was sie Ihn zu erinnern versuchen?



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Dieser Vers alleine sollte eigentlich genügen, doch gerne füge ich hinzu, dass die Liebe und Zuneigung zum Heiligen Prophetensaw so intensiv ist, dass selbst heutzutage seine Anhänger sich nicht halten können und Tränen vergießen, wenn sein Tod Erwähnung findet. Für die Gefährten war die Trauer in diesem Moment natürlich viel schmerzvoller und er- greifender. Für mich ist nur derjenige ein wahrer Gläubiger, der dem Heiligen Prophetensaw treu dient und einen erhabenen spirituellen Rang erlangt. So wie Gott selbst sagt:


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„Sprich: ‚Liebt ihr Allah, so folget mir; (dann) wird Allah euch lieben.‘“ Liebe erfordert, dass man alles das liebt, was der Geliebte macht. Der Heilige Prophetsaw starb und, indem er für den Tod warb, zeigte er, dass dies die Sunnah ist, die es zu befolgen gilt. Wer ist es, der jetzt noch zu le- ben wünscht, oder gibt es jemanden, der wünscht, immer noch zu leben, nachdem der Heilige Prophetsaw gestorben ist? Die Liebe zum Heiligen


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18 „Oder wenn er mit seinem leiblichen Körper in den Himmel steigt.“ (Anm. d. Ü.)

19 Wir ersuchen Zu ucht bei Allah vor so etwas. (Anm. d. Ü.)

20 3:32 (Anm. d. Ü.)

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Prophetensaw erfordert ganz einfach, dass man sich selbst in vollkom- mener Unterwerfung unter ihm verliert, dass man übt, vollkommene Kontrolle über seine Gefühle zu besitzen, und sich absolut bewusst dar- über sein sollte, was es bedeutet, Teil der muslimischen Nation zu sein. Wenn dies so ist, wie kann dann jemand behaupten, den Heiligen Pro- phetensaw zu lieben und ihm zu folgen, wenn er gleichzeitig Jesusas einen übergeordneten Rang einräumt, indem er verlautbart, dass er lebt und der Heilige Prophetsaw tot ist? Glaubt mir, wenn der Heilige Prophetsaw weiterlebte, dann würde nicht eine einzige Person ungläubig bleiben.


Auswirkung des Beweises von Jesuas Tod


Andererseits stellt sich die Frage, welchen Sinn die angebliche Existenz Jesuas für alle anderen außer den 400 Millionen Christen hätte? Haltet inne und denkt darüber nach! Habt ihr den Glauben an Jesuas Existenz nicht schon auf den Prüfstand gestellt? War das Ergebnis nicht besorg- niserregend? Nennt mir eine muslimische Gemeinde, von der noch nicht ein Mitglied zum Christentum konvertierte. Ich für meinen Teil kann mit Gewissheit sagen, dass Muslime aller Klassen zum Christen- tum konvertiert sind, und dass die Anzahl dieser Konvertierten die ein- hunderttausend Marke übersteigt. Die einzige Waffe, mit der die Chris- ten die Muslime zum Christentum konvertieren, ist keine andere, als der Glaube, dass Jesusas immer noch lebt. „Zeigt uns eine so einmalige Besonderheit bei irgendjemand anderen als bei Jesus,“ sagen sie. „Wenn Jesus nicht Gott ist, warum wurde er dann als einziger mit dieser Aus- zeichnung auserwählt?“ Für sie ist er ewig lebend und selbst genügsam.

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Dieses Konzept eines lebendigen Jesus hat sie zu heftigen Attacken ge- gen die Muslime ermutigt, was zu Konsequenzen geführt hat, die ich so eben aufgezeigt habe. Und jetzt stellt euch nur einmal die Bestürzung der Prietser vor, wenn ihr in der Lage wäret, den Tod Jesuas zu begrün- den! Ich habe einige wichtige christliche Priester damit konfrontiert, die ausnahmslose Antwort lautete: „Wenn es bewiesen ist, dass Jesus tot ist, dann kann unser Glaube nicht überleben.“

Hier ein weiterer Aspekt zum Nachdenken: Ihr habt die Konsequenzen des Glaubens an Jesuas Existenz gesehen. Nun versucht euch die Aus- wirkungen seines Ablebens zu vergegenwärtigen und die Zerstörung des christlichen Glaubens, die daraus resultierte. Dies kann auch an der Tatsache gezeigt werden, dass, wenn immer einer meiner Anhänger mit Christen in eine Diskussion darüber eintreten möchte, sie sofort seine Teilnahme verwehren, weil ihnen bewusst ist, dass dann ihre Stunde schlagen würde. Mit dem Tode Jesuas könnten sie weder Erlösung pro- pagieren noch Jesuas Heiligkeit noch, was das betrifft, seine Existenz als Gottes Sohn. Wenn ihr diese Methode selbst anwenden würdet, dann würde die Realität für sich selbst sprechen.


Mittel, um das Kreuz zu brechen


Der Heilige Qur-ân und die Ahadith enthalten Prophezeiungen darü- ber, dass der Islam Verbreitung finden, über die anderen Religionen die Oberhand gewinnen und die Doktrin des Kreuzes brechen wird. Hier


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21 Wir ersuchen Zu ucht bei Allah vor so etwas. (Anm. d. Ü.)

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muss indes berücksichtigt werden, dass diese Welt von Ursache und Wirkung geprägt ist. Wenn jemand erkrankt, so besteht kein Zweifel darin, dass er durch Gott geheilt wird, ist Er es doch, der der Arznei bestimmte Merkmale einverleibt, die durch Einnahme Besserung be- wirken. Gleichermaßen ist es Gott, der unseren Durst löscht, wenn wir durstig sind, ist er doch, der zu diesem Zwecke das Wasser erschuf. Ebenso ist es Gott, der uns speist, wenn wir hungrig sind, weil die Er- nährung ebenso ein Geschenk von Ihm ist. Gleichermaßen wird der Islam triumphieren und das Kreuz vernichtet sein, weil es so vorherbe- stimmt ist, und weil Gott es ist, Der die Mittel und ein passendes Gesetz bereitgestellt hat, wodurch die Aufgabe erledigt werden kann. Jeder stimmt der Autorität des Heiligen Qur-ân und der Ahadith zu, die be- richten, dass in in der Endzeit, wenn das Christentum sich durchgesetzt haben würde, die Vorherrschaft des Islam sich über den Verheißenen Messias etablieren würde, der die Überlegenheit des Islam über alle an- deren Religionen und Glaubensauffassungen aufzeigen würde; Er wür- de den Antichristen töten und die Doktrin des Kreuzes brechen. Und dies soll, wie bereits gesagt, in der Endzeit geschehen. Nawab Siddiq Hassan Khan und andere religiösen Gelehrten, die Bücher über diese Endzeit geschrieben haben, sind der gleichen Auffassung. Indes wird die Erfüllung dieser Prophezeiung über einige Mittel geschehen, weil Gott nunmal Mittel bereitstellt, um ein Ziel zu erreichen. Es ist so, wie wenn Er mit Arznei heilt und Hunger und Durst mit Nahrung und Was- ser stillt. Nun, da das Christentum Dominanz erlangt hat und Muslime aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten unter seine Fittiche geraten sind, hat Gott im Einklang mit Seinem Versprechen die Vorherr- schaft des Islam beschlossen. Das Werkzeug, dass er für die Verwirkli- chung dieses Ziels bereitgestellt hat, ist natürlich Jesuas Tod. Es wird das

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Fundament für die Zerstörung dieser Religion des Kreuzes sein, ja, wird ihr Rückgrat brechen. Ich wiederhole es mit voller Überzeugung, es gibt keine bessere Strategie, die dafür Sorge trägt, dass die Christen ihren falschen Glauben aufgeben, als den Tod von Jesusas zu beweisen. Denkt darüber nach, wenn ihr nachhause geht, reflektiert darüber, wenn ihr in euren Betten liegt, im Zorn wird man von seinen Emotionen getragen, doch eine rechtschaffene Person kann diesen unterdrücken. Als ich die- sen Gedanken in Delhi ausführte, da mussten die nobeldenkenden un- ter den Zuhöreren eingestehen, dass es die Anbetung des „lebendigen Jesus“ sei, was dem Christentum Leben einhauchte. Solange dieser Pfei- ler nicht zerstört wird, wird das Tor zum Islam nicht geöffnet werden, im Gegenteil, dieser Glaube würde darin fortfahren, das Christentum zu erhalten.


Beweise für Jesuas Tod


Lasst mich nun zu jenen sprechen, die es lieben zu glauben, dass Jesusas noch immer lebt. Die Todesstrafe wird schon aufgrund zweier Zeugen verhängt, hier indes gibt es unzählige Zeugnisse, die unsere Behaup- tung unterstützen, und trotzdem verharren sie in ihrem Unglauben. Gott sagt im Heiligen Qur-ân:


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Jesuas eigene Worte finden im Heiligen Qur-ân in dieser Stelle Erwäh- nung:


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22 „O Jesus, Ich will dich [eines natürlichen Todes] sterben lassen und will dir bei Mir Ehre verleihen.“ (3:56; Anm. d. Ü.)

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Der Heilige Qur-ân bekräftigt, dass der Ausdruck tawaffi „Tod“ bedeu- tet, weil der gleiche Ausdruck auch für den Heiligen Prophetensaw in diesem Vers gebraucht wurde:


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Auch der Heilige Prophetsaw hat den gleichen Ausdruck - fa lamma tawaf- faitani - verwendet, was immer nur „Tod“ bedeutete. Dieses Wort wurde gleichermaßen auch für Josefas und andere Völker gebraucht. Es bedeu- tet nichts anderes als „Tod“. Dies ist gewiss ein unbestreitbarer Beweis für Jesuas Tod. Darüberhinaus hat der Heilige Prophet Muhammadsaw in seiner Miraj - der Himmelfahrt - Jesusas unter den Toten gesehen. Keiner kann die Glaubwürdigkeit des Hadith über die Himmelfahrt leugnen. Schaut selbst nach, wird Jesusas irgendwo anders erwähnt, als unter den Toten? So wie der Heilige Prophetsaw die Propheten Abrahamas, Mosesas und andere gesehen hat, hat er auch Jesusas gesehen. Es gab da nichts Ungewöhnliches oder Unterscheidendes, was sie trennte. Niemand kann die Tatsache bestreiten, dass Mosesas, Abrahamas und all die an- deren Propheten von uns gegangen sind, und dass der Todesengel sie in die nächste Welt geleitete. Wie kann dann eine Person, die mit ihrem materiellen Körper lebendig ist, mit ihnen sein? All diese Beweise sind mehr als genug, um einen Muslim zufrieden zu stellen.


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23 „ ... doch seit Du mich sterben ließest, bist Du der Wächter über sie gewesen.“ (5:118; Anm. d. Ü.)

24 „Und ob Wir dir (die Erfüllung) von einigen der Dinge zeigen, die Wir ihnen angedroht haben, oder dich (vorher) sterben lassen ... “

(10:47; Anm. d. Ü.)

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Außerdem gibt es andere Ahadith, die Jesuas Alter zwischen 120 und 125 Jahre festlegen. Wenn man nun all diese Beweise berücksichtigt, dann widerspricht es dem Geist der Rechtschaffenheit, zusammenfas- send die körperliche Auffahrt Jesuas in den Himmel zu verkünden, vor allem, wenn es keine unterstützenden Gegenbeweise gibt, wiewohl das etwas ist, was die Vernunft verlangt. Doch leider schenken diese Leute dem keine Beachtung und sind eifrig darin, bar jeder Furcht vor Gott, mich als Antichristen zu titulieren. Das war gewiss eine schreckliche Tat, wenn ihr nur darüber nachdächtet.

Wenn ihnen dann keine anderen Ausreden mehr einfallen, dann be- haupten sie, dass der Konsens über Jesuas Existenz irgendwann in der Mitte der islamischen Ära gefunden wurde. Ich frage, wenn dem so ist, dann wann? Der wahre Konsens ist der Konsens, der nach dem Tod des Heiligen Prophetensaw von seinen Gefährten erlangt wurde. Wenn es da- nach irgendwann einen Konsens gab, dann lasst doch alle Gruppierun- gen zusammenkommen, um diesen zu demonstrieren. Die Wahrheit ist, dass es eine absolut falsche Behauptung ist. Es wurde noch nie ein Kon- sens über Jesuas Existenz erreicht. Jene, die sich dieser Auffassung ver- schreiben, haben die relevante Literatur dazu nicht gelesen, denn dann würden sie in Erfahrung gebracht haben, dass die Sufis selbst an Jesuas Tod und seine zweite Wiederkunft in symbolischer Form glaubten.

So wie ich Allah, den Erhabenen, preise, erflehe ich auch Seine Segnun-

gen auf den Heiligen Prophetensaw, um dessentwillen alleine Gott diese Gemeinde begründet hat. Der Erfolg, den ich erlange, ist das Resultat der Segnungen des Heiligen Prophetensaw. Ich verkünde es freimütig, und sicherlich ist es auch mein Glaube, dass ohne die vorbehaltlose Un- terwerfung unter dem Heiligen Prophetensaw und ohne seinem Vorbild zu folgen, niemand spirituelle Größe und Segnungen erreichen kann.

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Der Segen der Religionsfreiheit


Ein anderer Aspekt, der erwähnenswert ist, und den nicht zu erwähnen, Undankbarkeit bedeuten würde, ist, dass wir durch die Gnade Gottes unter der Regierung eines Königreichs leben, die Frieden sicherstellt und absolute Freiheit bei der Verkündung und Veröffentlichung des Glaubens gewährt. Wir haben außerdem das Privileg, in diesen geseg- neten Tagen alle Arten von Vorkehrungen zu genießen. Kann es eine größere Freiheit geben, als offen heraus das Christentum kritisieren zu können und niemand uns davon abhalten kann. Indes gab es auch eine Zeit, und viele, die das bezeugen können, leben noch unter uns, in der es den Muslimen noch nicht einmal gestattet wurde, von ihren Mosche- en den Gebetsruf auszurufen. Von ganz anderen Verboten zu schwei- gen, war es uns noch nicht einmal gestattet, von dem zu essen, was in unserer Religion erlaubt ist. Es wurde gehandelt, ohne Untersuchungen anzustellen. Doch durch die Gnade Allahs leben wir jetzt unter einer Regierung, die frei von diesen Mängel ist. Sie ist friedliebend und stört sich nicht an religiöser Vielfalt. Unter ihrer Rechtsordnung ist es jedem freigestellt, seinen religiösen Verpflichtungen nachzugehen. Da es Got- tes Wille ist, dass unsere Botschaft auf der ganzen Welt verbreitet wird, hat Er dafür Sorge getragen, dass wir in diesem Reich geboren wurden. Wir schätzen die Regierung so, wie der Heilige Prophetsaw das Gesetz von Noshirwan schätzte. Es ist eine anerkannte Tatsache, dass, wenn ein Auserwählter Gottes die Botschaft der Gerechtigkeit und Wahrheit bringt, diese Werte - so wie sie sein sollten - im Vorhinein auf der Erde in Erscheinung treten. Ich kann mit Gewissheit sagen, dass die gegenwär- tige Regierung viel besser als das Römische Imperium zu Zeiten Jesuas ist. Obwohl die Grundstrukturen der beiden Regierungen relativ ähn-

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lich sind, muss doch eingeräumt werden, dass die Gesetze der Regie- rungen von niemandem beeinflusst werden können. Ein Vergleich der Gesetze der beiden Regierungen würde offenbaren, dass im Römischen Imperium ein Element der Barbarei zutage tritt, wenn im Angesicht der Verurteilung von Jesusas wegen der Angst vor den Juden eine Demonst- ration der Feigheit zu sehen ist.


Der Prozess von Gurdaspur - Eine Manifestation göttlicher Unter- stützung


Ein ähnlicher Fall wurde gegen mich ausgefochten, wobei der Unter- schied darin bestand, dass der Fall von Jesusas von den Juden vorge- bracht wurde, in meinem Prozess aber ein Pfarrer und ein Doktor, und zwar Dr. Martin Clark, mich des Mordes beschuldigten. Die gegen mich vorgebrachten Beweise schienen so gründlich, dass sogar Maulvi Abu Sa´eed Muhammad Batalvi, ein gerissener Feind der Gemeinde, als Zeuge auftrat und das Äußerste bewerkstelligte, um meine Verurtei- lung zu erwirken. Der Fall wurde von Captain Douglas, dem Stellver- tretenden Polizeipräsidenten von Gurdaspur, der mittlerweile wohl in Simla stationiert ist, angehört. Der Prozess wurde ordnungsgemäß an- gehört und alle Zeugen, die gegen mich aussagten, wurden mit viel Ge- zeter und Fanfare vorgebracht. In diesen Umständen konnte noch nicht einmal der beste Anwalt sagen, dass ich freigesprochen werden würde. Die vorherrschende Situation machte es erforderlich, dass dieser Fall in einer Sitzung beendet werden musste, in der ich lebenslang eingesperrt oder zu Tode verurteilt werden konnte. Doch so wie Gott mich über den Prozess vorwarnte, teilte Er mir auch mit, dass ich freigesprochen werden würde. Eine große Anzahl von Mitglieder meiner Gemeinde kannten diese Offenbarung. Als der Fall zu einem Punkt angelangt war,

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wo die Anklage und meine Gegner glaubten, dass der Richter den Fall in bestehender Sitzung zum Abschluss bringen würde, sagte Captain Douglas dem Polizeipräsidenten, dass er das Gefühl habe, dass es sich um ein abgekartetes Spiel handele und er nicht glauben könne, dass jemals der Versuch unternommen wurde, jemanden zu beauftragen, Dr. Clark zu ermorden. Er beorderte den Polizeipräsidenten, den Fall selbst zu untersuchen. Dies trug sich zu jener Zeit bei, in der nicht nur meine Feinde darin beschäftigt waren, Pläne gegen mich zu schmieden, sondern auch jene, die beanspruchten, dass ihre Gebete Erhörung fän- den, inbrünstig Gott darum baten, mich zu bestrafen. Doch wer kann Gott herausfordern? Ich wusste auch, dass einige Personen sich Captain Douglas näherten und versuchten, ihn zu beeinflussen, er jedoch, als gerechter und fairer Richter, ihnen sagte, dass er nicht in so einem Maße Partei ergreifen könnte.

Kurzum, als der Fall Captain Le Marchand zur erneuten Untersuchung

übergeben wurde, da ließ er Abdul Hamid vorladen und forderte ihn dazu auf, die Wahrheit zu sagen. Abdul Hamid wiederholte ebenjene alte Geschichte, die er schon dem Stellvertretenden Polizeipräsidenten berichtete. Überhaupt war es so, dass er zu Beginn gewarnt wurde, dass er durch die geringste Abweichung von seiner ursprünglichen Aussage angeklagt werde, weswegen er auch genau die gleiche Aussage gemacht hatte wie zuvor. Der Polizeipräsident sagte ihm, dass er schon einmal die gleiche Aussage getroffen hatte, der Stellvertretende Polizeipräsi- dent jedoch nicht davon überzeugt sei, dass er die Wahrheit sage. Als Captain Le Marchand ihn noch einmal dazu aufforderte, die Wahrheit zu sagen, da fing er an zu weinen, warf sich zu den Füßen des Captains und erflehte von ihm Schutz. Der Captain beruhigte ihn und bat ihn, fortzufahren. Nun kam er mit der Wahrheit heraus. Er gestand, dass er dazu gezwungen wurde, die vorher getroffene Aussage zu wiederholen

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und sagte unter Eid aus, dass Mirza Sahib ihn niemals damit beauftrag- te, jemanden zu ermorden.

Der Captain war überglücklich über diese Aussage und sandte dem Stelllvertretenden Polizeipräsidenten ein Telegramm, in dem er ihm mitteilte, dass er den Fall gelöst hatte. Der Fall wure daraufhin noch einmal in Gurdaspur angehört. Captain Le Marchand wurde unter Eid gestellt und seine vereidigte Aussage wurde niedergeschrieben. Ich konnte erkennen, dass der Stellvertretende Polizeipräsident sichtbar er- freut war darüber, dass die Wahrheit ans Licht kam. Indes war er auch erbost über die Christen, die falsche Beweise gegen mich vorbrachten. An mich gerichtet, sagte er, dass ich das Recht hätte, Klage gegen sie zu erheben. Ich sagte jedoch, dass ich kein Interesse an Gerichtsverfahren hätte, weil mein Prozess im Himmel geführt würde. An dieser Stelle schrieb Captain Douglas das Urteil nieder und verlas es vor einer gro- ßen Menschenmenge. Sich an mich wendend, sagte er: „Glückwunsch, Sie sind freigesprochen.“

Ihr könnt selbst die vorbildliche Handlungsweise der Regierung sehen, dessen Gericht im Namen von Gerechtigkeit und Fairness sich nicht hat beeinflussen lassen, ja, der Richter blieb standhaft, trotz der Tatsache, dass ein bekanntes Mitglied seiner Religion in diesen Fall involviert war. Zu jener Zeit schien es, als würde sich die gesamte Welt gegen mich verschwören, was ja auch normal ist, wenn Menschen sich dazu ent- schließen, dir Schaden zuzufügen - die ganze Welt wendet sich gegen dich, doch Gott allein eilt herbei, um Seine wahren Diener zu erretten. Nach diesem wurde ein Prozess vor Mr. Dowies Gericht gegen mich geführt, worauf ein Prozess folgte, der eine ernstzunehmende Einkom- menssteuerangelegenheit behandelte. Durch die Gnade Allahs wurde meine Unschuld in all diesen Fällen bewiesen. Nach diesen folgte der

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Fall Karam Din, in dem jede Art von Anstrengung unternommen wur- de, um mich zu Fall zu bringen, und es so schien, als würde die Jamaat den Todesstoß versetzt bekommen. Und es besteht auch kein Zweifel darin, dass die Jamaat schon längst vom Erdboden verschwunden wäre, wenn sie nicht von Gott wäre, wenn nicht Er sie stärken und erhalten würde. Aus den entferntesten Winkeln dieses Landes kamen sie herbei, um Karam Din zu helfen. Er erhielt jede Art von Unterstützung, was so weit ging, dass selbst religiöse Geistliche als Zeugen der Anklage Dinge bezeugten, die absolut falsch waren. Sie gingen so weit, dass sie mich als Ehebrecher, Übertreter und Freigeist, der nur vorgab, rechtschaffen zu sein, bezeichneten. Dieses Verfahren dauerte eine lange Zeit an, wäh- rend der einige himmlische Zeichen sichtbar wurden. Endlich wurde das Urteil von dem Magistrat, einem Hindu, ausgesprochen. Ich wurde zu einer Geldstrafe von 500 Rupien verurteilt, wiewohl Gott mir zuvor dies offenbarte: „Das Kammergericht wird dich freisprechen.“ So kam es dann auch, dass als der Fall vor dem Gericht des Bezirksrichter ge- langte, er, mit seinem gottgegebenen Scharfsinn, bis auf den Grund des Falls ging und daraufhin verfügte, dass alles, was ich über Karam Din geschrieben hatte, vollkommen der Wahrheit entsprach, es also voll- kommen rechtens sei. Sein Gerichtsurteil wurde publik gemacht und ich wurde schlussendlich von der Zahlung der Geldstrafe befreit. Des Weiteren tadelte er das Amtsgericht dafür, diesen Fall so lange hinge- zogen zu haben.

Kurzum, meine Feinde haben niemals eine Möglichkeit ausgelassen,

um mich zu vernichten, ja, sie haben nicht einen Stein auf den anderen gelassen, um mich zu zerstören. Indes, so wie Gott alle seine Propheten beschützt hat, so hat Er auch mich vor all dem Feuer beschützt. Und in Anbetracht all dieser Ereignisse betone ich mit Nachdruck, dass diese

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Regierung besser ist als die römische, unter der Jesusas solche Qualen erleiden musste. Pilatus, der Statthalter jenes Gerichts vor dem Jesuas Verfahren vorgelegt wurde, war ebenso ein Anhänger von Jesusas wie seine Frau. Doch obwohl er ein Anhänger Jesuas war, hat er nicht den Mut gezeigt wie Captain Douglas. Jesusas war seinerzeit in seinem Fall unschuldig, genau so wie ich es in diesem gewesen bin.


Die wahre Bedeutung von Jihad


Ich spreche aus Erfahrung, wenn ich sage, dass Gott dieses Volk mit dem Mut gesegnet hat, gerecht zu sein. Vor diesem Hintergrund rate ich den Muslimen, dieser Regierung aufrichtig Folge zu leisten. Seid euch dessen eingedenk, dass derjenige, der seinem Wohltäter gegenüber nicht dankbar ist, auch Gott gegenüber nicht dankbar sein kann. Die Infrastruktur und Bequemlichkeit, die der Mensch heutzutage genießt, sind beispiellos. Vergegenwärtigt euch so Einrichtungen wie Polizei, Post, Telegrafen oder Eisenbahn und denkt über die Vorteile nach, die aus ihnen entstanden sind. Hatten wir solche Einrichtungen vor 60-70 Jahren? Seid fair, warum sollten wir nicht dankbar dafür sein, so viele Segnungen erfahren zu dürfen? Die meisten Muslime kritisieren mich und behaupten, dass der einzige Fehler meiner Lehre darin bestünde, dass ich den Jihad abgeschafft habe. Leider sind sich diese Unwissen- den nicht im Klaren darüber, was denn Jihad wirklich bedeutet. Das einzige was sie machen, ist, den Heiligen Prophetensaw zu verleumden und den Islam in ein schlechtes Licht zu rücken. Der Heilige Prophetsaw hat niemals das Schwert zur Verbreitung der Religion genutzt. Erst als die Gräuel seiner Feinde gegen ihn und seine Gefährten jede Grenze überschritten, als seine ergebenen Anhänger - Männer wie Frauen - gna-

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denlos erschlagen wurden und er nach Medina vertrieben wurde, erst dann hat Gott, der Allmächtige, ihm erlaubt, sich zu verteidigen. Nicht der Heilige Prophetsaw zog das Schwert, seine Feinde taten es. Der Hei- lige Prophetsaw wurde häufig von den brutalen Ungläubigen dermaßen stark verwundet, dass er von Kopf bis Fuß blutete. Indes, selbst dann übte er keine Vergeltung. Seid dessen eingedenk, dass die Gläubigen das Schwert schon in Mekka gezogen hätten, wenn es obligatorisch für sie gewesen wäre. Das Schwert, von dem wir hier reden, wurde aber erst dann gezogen, als die blutrünstigen Nichtgläubigen ihn bis nach Medina vertrieben. Zur damaligen Zeit befand sich das Schwert in den Händen der Gegner, was heutzutage jedoch nicht mehr der Fall ist, denn heutzutage attackieren meine Feinde mich mit falschen Anschul- digungen und religiösen Edikten. Heutzutage wird mit der Feder gegen den Islam zu Felde gezogen. Kann denn derjenige, der die Feder mit dem Schwert bekämpft, etwas anderes sein als ein Tor oder Tyrann?

Vergesst nicht, dass der Heilige Prophetsaw erst dann das Schwert zog,

als die Ungläubigen jede Grenze der Barbarei und Grausamkeit über- schritten. Es war schlichtweg Selbstverteidigung, etwas, was jede zivi- lisierte Regierung seinen Bürgern zugesteht. Ja, wenn ein Dieb in ein Haus einbricht und den Bewohner mit der Absicht ihn zu töten atta- ckiert, dann ist es kein Verbrechen, wenn er in Notwehr getötet wird. Als sich die Dinge also bis zu so einem Ausmaß entwickelten, dass die ergebenen Anhänger des Heiligen Prophetensaw ermordet und selbst alte Frauen auf die unbarmherzigste und schamloseste Art niederge- metzelt wurden; war es den Muslimen dann nicht gestattet, die Täter zu bestrafen? Wenn Gott es wollte, dass der Islam ohne eine Spur zu hinterlassen verschwände, dann wäre die Frage nach der Wiederauf- nahme des Schwertes wohl nie aufgekommen. Indes, Gott wollte, dass

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zur Erlösung der Menschheit der Islam weltweit Verbreitung findet, und deswegen war es just zu diesem Zeitpunkt und nur zur Selbstver- teidigung erlaubt, das Schwert zu ziehen. Ich bin mir sicher, dass keine Morallehre, Religion oder Gesetz bei solch einem Umstand Einwände gegen den Rückgriff auf das Schwert erheben würde. Selbst jene, die predigen, dass man die eine Wange hinhalten solle, wenn auf die andere geschlagen wurde, oder jene, die es als eine Sünde betrachten, wenn ein Wurm getötet wird, könnten in so einer Situation keine Geduld zeigen. Warum wird dann der Islam kritisiert?

Lassen Sie mich klar machen, dass jene ignoranten Muslime, die glau- ben, dass der Islam mit dem Schwert verbreitet wurde, den Islam belei- digen und falsche, abfällige Aussagen treffen hinsichtlich der Unschuld des Heiligen Prophetensaw. Sie sollten niemals vergessen, dass der Islam nur wegen seiner reinen Lehre und Rechtleitung, der Wunder, die be- zeugt wurden sowie den Segnungen und dem Himmlischen Licht Ver- breitung fand. Er verbreitete sich wegen der glorreichen Wunder des Heiligen Prophetensaw, wegen des edlen und erhabenen Einflusses sei- nes vorbildlichen Charakters. Jene Zeichen und Segnungen sind nicht zu einem Ende gekommen. Sie sind seit jeher gegenwärtig, immer erfri- schend und vitalisierend. Das ist auch der Grund, warum ich sage, dass unser Prophet ein lebendiger Prophetsaw ist; ein lebendiger Prophet, weil seine Lehre und Rechtleitung immer Früchte tragen werden. Ja, selbst wenn der Islam in der Zukunft voranschreiten wird, dann einzig und allein nur dann, wenn seinem Pfad gefolgt wird. Da in der Ver- gangenheit der Islam niemals mit dem Schwert verbreitet wurde, ist es schon sündhaft, wenn man das heutzutage, in einer Zeit, wo jeder in Frieden lebt und es eine Vielzahl an Mittel gibt, seinen Glauben zu pro- pagieren, auch nur in Erwägung zieht.

Es ist traurig, dass ich erwähnen muss, dass die Christen und andere

Der Vortrag von Ludhiana

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Kritiker des Islam niemals auch nur in Erwägung zogen, die Sachlage zu prüfen, bevor sie den Islam attackierten. Denn wenn sie es gemacht hätten, dann hätten sie verstanden, dass die Feinde des Islam darauf aus waren, den Islam und die Muslime auszulöschen. Fakt ist, dass sie sich zusammenschlossen, um sich gegen den Islam zu verschwören und die Muslime zu verfolgen. Blieb denn den von Angst und Pein erfüllten Muslimen etwas anderes übrig, um ihr Leben zu retten? Darauf Bezug nehmend, sagt der Heilige Qur-ân:


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Dies zeigt, dass nachdem die Grausamkeiten gegenüber den Muslimen jede Grenze überschritten, dass dann und erst dann ihnen erlaubt wur- de, sich selbst zu verteidigen. Eine Erlaubnis, die speziell angepasst an die vorherrschenden Umstände erteilt wurde, und nicht für jedwede Situation gilt. Tatsächlich gilt auch, dass das Kennzeichen der Ankunft

des Verheißenen Messias sein würde, dass er - 26 image - . Das Zei- chen der Echtheit des Verheißenen Messias ist, dass er keine religiös mo-

tivierten Kriege führen würde. Der Grund dafür liegt darin, dass seine Opponenten selbst damit aufgehört haben, Religionskriege zu führen und die Auseinandersetzungen hat eine andere Gestalt angenommen haben. Heutzutage wird die Feder gebraucht, um den Islam zu atta- ckieren. Nehmen wir die Christen als Beispiel: Jede ihrer Publikation erreicht eine Auflage von 50.000 Exemplaren und sie unternehmen jed- wede Anstrengung darin, den Menschen den Islam abspenstig zu ma-


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25 „Erlaubnis (sich zu verteidigen) ist denen gegeben, die bekämpft werden, weil ihnen Unrecht geschah.“ (22:40; Anm. d. Ü.)

26 „ Er wird die Religionskriege abschaffen.“ (Anm . d. Ü.)

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chen. Sollten wir in solchen Umständen auf die Feder oder das Schwert zurückgreifen? Wer könnte ein größerer Tor und Feind des Islam sein, als jener, der für letzteres optieren würde. Was ist es denn anderes als den Islam zu verleumden? Unserer Gegner befinden sich nicht im Recht und trotzdem nehmen sie keine Zuflucht im Gebrauch des Schwerts, wie traurig ist es dann, dass wir, die wir im Recht liegen, auch nur in Erwägung ziehen, das Schwert zu gebrauchen.

Zieh dein Schwert und zwinge eine Person dazu, im Angesicht des Todes den Islam zu akzeptieren. Das Resultat würde sein, dass er die Polizei dazu bringen wird, dich festzunehmen, was dir den Gebrauch des Schwerts abträglich machen würde. So zu denken, ist schlichtweg absurd. Befreit euch davon. Die Zeit ist gekommen, dass strahlende und glänzende Gesicht des Islam zu enthüllen, alle Einwände gegen ihn zu widerlegen, und die hässliche Narbe, die auf so ungerechte Weise auf das erleuchtete Gesicht eingeritzt wurde, zu entfernen. Indes, bedau- erlicherweise muss ich konstatieren, dass die Möglichkeiten, die Gott den Muslimen gegeben hat, um die Christenheit unter dem Banner des Islam zu versammeln, verächtlich zurückgewiesen wurden.


Gottes Unterstützung als Beweis


In meinen Schriften habe ich eingehend dargestellt, auf welche Weise der Islam Erfolg zeitigen und seine Überlegenheit gegenüber allen an- deren Religion etablieren kann. Meine Veröffentlichungen wurden nach Amerika und Europa versendet. Gesegnet mit Intelligenz haben sie die Wahrheit erkannt. Doch wenn die gleichen Ansichten einem Muslim vorgebracht werden, da schäumt er über vor Wut wie ein vom Wahn- sinn geschlagener. Tatsächlich ist die Lehre des Qur-âns keine andere als:

Der Vortrag von Ludhiana

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Das Ziel dieser Lehre ist, den Feind mit einem derart liebenswürdigen und ehrbaren Verhalten zu einem Freund zu wandeln, dass er beina- he dazu gezwungen ist, mit Geduld und Gemütsruhe zuzuhören. Ich schwöre bei Allah, dem Glorreichen, dass ich von Ihm bin. Er weiß, dass ich kein Lügner oder Hochstapler bin. Wenn ihr nun trotz dieses feierlichen Eides und trotz der Zeichen, die schon zu meinem Gunsten eingetreten sind, mich für einen Lügner und Hochstapler haltet, dann bitte ich euch, mir nur ein Beispiel eines Hochstaplers anzuführen, der trotz seines fortwährenden Lügens im Namen Gottes immer weiter mit göttlicher Hilfe und Beistand gesegnet wird. So eine Person sollte von Gott getötet werden, das Gegenteil jedoch ereignet sich in meinem Fall. Erneut schwöre ich bei Gott, dass ich die Wahrheit sage und dass ich von Ihm gesandt wurde. Obwohl ich als Lügner und Hochstapler be- schimpft werde, eilt mir Gott in all jenen Fällen zu Hilfe, in welchen meine Gegner mich zu verwickeln trachten. Darüberhinaus hilft Er mir dabei, meine Liebe in die Herzen von hunderttausenden Menschen zu tragen. Ich mache meine Glaubwürdigkeit davon abhängig: Zeigt mir einen Hochstapler oder Lügner oder jemanden, der es wagt, Gott etwas anzudichten, was nicht von Ihm stammt, der immer noch der Empfän- ger Seiner Hilfe und Unterstützung ist, und der so ein langes Leben geschenkt bekommen hat wie ich und dessen Bestreben auf die gleiche Art und Weise in Erfüllung gegangen ist wie meines.

Göttliche Botschafter können durch die Zeichen und Begünstigungen,

die Gott zu ihrer Unterstützung zeigt, erkannt werden. Was auch immer


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27 „Wehre (das Böse) mit dem ab, was das Beste ist.“ (41:35; Anm. d. Ü.)

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ich sage, ist die Wahrheit. Gott, Der in die Herzen schaut, weiß, was in meinem vorgeht. Könntet ihr nicht einmal das sagen, was die Gefolgs- leute Pharaos sagten:


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Zwei Arten von Prophezeiungen


Glaubt ihr nicht daran, dass Gott am meisten der Feind der Lügner ist. Der Zorn Gottes übersteigt bei weitem die Intensität eurer kollektiven Angriffe gegen mich. Keiner kann euch vor Gottes Zorn bewahren. Hin- sichtlich des obigen Verses gilt zu beachten, dass Gott ein Teil der Strafe, die prophezeit wurde, vollziehen wird. Dahinter steckt die Lehre, dass einige Prophezeiungen mit Bedingungen versehen sind, ja, dass die Strafe abgewendet werden kann, wenn man bereut, Gott um Erbarmen bittet und sich Ihm zuwendet.

Prophezeiungen sind von zwei Arten: Erstens jene, die frohe Botschaf- ten in sich tragen, so wie Gott im Heiligen Qur-ân sagt:


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Die Ahl-i-Sunnah glaubt, dass Prophezeiungen dieser Art eine gewisse Form der Erfüllung implizieren, weil Gott Karim - der Gütige - ist. Indes,


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28 „Wenn er ein Lügner ist, so ist seine Lüge auf ihm; ist er aber wahrhaftig, dann wird euch ein Teil von dem treffen, was er euch androht.“ (40:29; Anm. d. Ü.)

29 „Verheißen hat Allah denen unter euch, die glauben.“ (24:56; Anm. d. Ü.)

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bei Prophezeiungen, die Warnungen enthalten, vergibt Gott manches Mal, nachdem er die Warnung ausstieß, weil Er Rahim - der Barmher- zige - ist. Jeder, der glaubt, dass Prophezeiungen, die Warnungen be- inhalten, ausnahmslos in Erfüllung gehen müssen, ist unwissend und weit davon entfernt, den Islam zu verstehen. Er ignoriert den Heiligen Qur-ân, der sagt:


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Es ist bedauernswert, dass viele, die sich selbst als Geistliche bezeich- nen, weder den Qur-ân kennen noch die Hadith und auch nicht, in die- ser Hinsicht, die Beispiele der Propheten. Mit Schaum vorm Mund und aus Böswilligkeit heraus, sind sie nur darauf aus, zu täuschen. Denkt daran:


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Dieses Konzept von „der Barmherzige“ bedeutet, dass Gott selbst dann vergibt, nachdem Er jemanden für schuldig befunden hat. Vergebung gründet auch in der menschlichen Natur. Einst wurde ich gewahr, wie jemand, der in einem Prozess falsch ausgesagt hatte, des Meineids über- führt wurde. Der britische Richter, dem er vorgeführt wurde, erhielt plötzlich die Nachricht, ihn in ein weit entfernes Gefängnis stationieren zu müssen. Er hatte Mitleid mit dem Verurteilten, einem alten Mann, und erwähnte einem Gerichtsdiener gegenüber die Befürchtung, dass der arme alte Mann womöglich im Gefängnis sterben würde. Der Ge-


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30 „ ... ein Teil von dem treffen, was er euch androht.“ (40:29; Anm.d.Ü.)

31 „Wenn ein Gütiger verspricht, dann erfüllt er auch.“ (Anm. d. Ü.)

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richtsdiener teilte diese Befürchtung und fügte hinzu, dass der Mann auch noch eine Familie zu versorgen hätte. Der Engländer sagte, dass nun wohl nichts mehr zu machen sei, da der Prozess schon abgeschlos- sen wäre. Nach einer Weile jedoch, nachdem er noch einmal darüber nachgedacht hatte, sagte er: „In Ordnung, vernichte die Akte.“ Denkt darüber nach; wenn ein Engländer Mitleid empfinden kann, warum sollte Gott es nicht tun?

Denkt auch darüber nach, wie das Almosengeben und die Wohlfahrt sich etablieren konnten, und warum dies jedem Volk gebräuchlich ist. Wenn wir Probleme haben oder einer Gefahr gegenüberstehen, dann ist eine der menschlichen Natur entspringende Reaktion darauf, ein Lamm zu opfern, der Wohlfahrt Kleidung zu spenden oder was auch immer man bewerkstelligen kann . Wenn das Opfer es nicht vermag, die bevorstehende Katastrophe abzuwenden, woher rührt dann diese spontane menschliche Reaktion? Die Tatsache, dass Katastrophen abge- wendet werden können, wird getragen von dem kolletiven Beispiel von

124.000 Propheten. Und ich weiß, dass diese Annahme nicht nur Teil des muslimischen Glaubens ist, sondern dass Juden, Christen und Hindus auch daran glauben. Meines Erachtens gibt es keinen Menschen auf der Welt, der dies leugnet. Dies zeigt ohne Zweifel, dass Allah manches Mal gewillt ist, eine bevorstehende Katastrophe abzuwenden.

Der Unterschied zwischen einer Prophezeiung und dem Göttlichen Wil- len besteht darin, dass eine Prophezeiung Propheten mitgeteilt wird, während vom Göttlichen Willen niemand Kenntnis besitzt. Er bleibt ein Geheimnis. Wenn dieser Göttliche Wille einem Propheten offenbart wird, dann wird aus ihm eine Prophezeiung. Und wenn eine Prophe- zeiung nicht abgewendet werden kann, dann kann Gottes Wille auch nicht durch Almosengeben und Wohltat abgewendet werden. Indes,

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diese Schlussfolgerung ist absolut falsch, da Prophezeiungen, die eine Warnung beinhalten, diesem Vers zufolge abgewendet werden können:


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Gott selbst bezeugt, dass einige der Prophezeiungen des Heiligen Pro- phetensaw abgewendet werden konnten. Wie könnt ihr dann eure Ein- wände gegenüber einige meiner Prophezeiungen aufrecht erhalten? Jeder eurer Versuche, mich in dieser Hinsicht zurückzuweisen, würde bedeuten, Gott selbst zurückzuweisen. Ich wiederhole es nun mit abso- luter Gewissheit, dass die gesamte Ahl-i-Sunnah, ja, die gesamte Welt, sich in dem universell geltenden Prinzip einig ist, wonach demütiges und reumütiges Anflehen von Gott eine bevorstehende Katastrophe ab- wenden kann.


Das Beispiel von Jonasas


Habt ihr vergessen, was in Jonaas Fall geschah? Warum wurde die Stra- fe, die seinem Volk widerfahren sollte, abgewendet? Es steht genauso in Durr-e-Mansur wie in anderen Büchern und auch im Buch Jonasas, dass göttliche Strafe im Begriff war über sein Volk zu kommen, dieses jedoch, nachdem es von den ersten Zügen der nahenden Katastrophe kosten musste, Reue zeigte und sich seinem Schöpfer zuwandte, Der ihnen vergab, so dass die Strafe abgewendet werden konnte. Jonasas in- des, in Erwartung, dass die Strafe am festgesetzten Tag eintreffen wür- de, erkundigte sich bei seinen Mitmenschen nach Neuigkeiten. Er fragte


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32 „ ... ist er aber wahrhaftig, dann wird euch ein Teil von dem treffen, was er euch androht.“ (40:29; Anm. d. Ü.)

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einen Bauern nach der Lage in Ninive und als dieser antwortete, dass alles in bester Ordnung sei, war Jonasas tief bestürzt und sagte:


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„Ich werde niemals zu meinem Volk als Lügner zurückkehren.“ Es ist gegen den Geist der Rechtschaffenheit, dass im Lichte dieses Präzedenz- falls und vor dem Hintergrund eines starken qur-ânischen Zeugnisses, Vorwürfe gegen irgendeine meiner Prophezeiungen erhoben wird, die mit Bedingungen verknüpft sind. Es gehört sich nicht für eine recht- schaffene Person, unbedacht Meinungen hinauszustoßen, und die dann jederzeit wieder zu verwerfen.

Die Geschichte von Jonasas ist in der Tat schmerzvoll und bedauerns- wert, beherbergt gleichzeitig aber auch eine Moral, die es zu entdecken gilt. Sie ist in den Büchern enthalten, wenn man sie denn gründlich liest. In diesen heißt es weiter, dass Jonasas in einen Fluss geworfen wurde und sich im Bauch eines Fisches wiederfand. Danach erst wurde seine Reue akzeptiert. Nun mag man sich fragen, warum er von dieser göttli- chen Strafe heimgesucht wurde, ja, warum musste er dieses Leid ertra- gen? Er musste das ertragen, weil er für eine Zeit lang glaubte, dass Gott nicht allmächtig genug sei, um eine versprochene Vergeltung wieder abzuwenden. Wie kommt es nun, dass ihr trotz all dieser Aspekte vor- schnell Urteile über mich fällt, wiewohl ihr durch das Ablehnen meiner Person alle Propheten ablehnt.

Denkt daran, Gott ist auch Ghafur - der Allverzeihende. Warum sollte

er dann nicht diejenigen verzeihen, die Reue zeigen und sich Ihm zu- wenden?

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Die Wiederbelebung des Islam mit der Feder


Ein Beispiel dieser Art von irrsinnigem Denken, das bei Muslimen weit verbreitet ist, bezieht sich auf das Konzept von Jihad. Es ist erstaunlich, wie sie in die Luft gehen, wenn ich sage, dass der Jihad verboten ist, wiewohl sie selbst zugeben müssen, dass die Ahadith über den blut- rünstigen Mahdi von zweifelhafter Natur sind. Maulvi Muhammad Hussein Batalvi hat einige Bücher zu diesem Thema geschrieben und Mian Nazir Hussein aus Delhi war der gleichen Auffassung: Beide glau- ben nicht, dass diese Ahadith authentisch sind. Warum werde dann ich als Lügner beizeichnet? Die Wahrheit ist, dass die Hauptaufgabe des Messias und Mahdi darin besteht, religiös motivierte Kriege abzuschaf- fen und die Überlegenheit des Islam durch Feder, Gebet und Überzeu- gungsarbeit zu errichten. Wie bedauerlich, dass die Menschen dies nicht verstehen, weil sie sich mehr für das Profane interessieren als für den Glauben. So wie sie in weltlichen Sorgen und Unmoral versunken sind, wie können sie dann erhoffen, dass ihnen die tieferen Wahrheiten offen- bart werden, wenngleich der Heilige Qur-ân doch eindeutig sagt:


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Hört aufmerksam zu; das letztliche Ziel meiner Ankunft ist die Wieder- belebung und Wiedererrichtung des Islam. Das sollte jetzt nicht so auf- gefasst werden, dass ich ein neues Gesetz oder eine neue Scharia brin- gen werde, oder dass mir neue Gebote oder ein neues Buch offenbart werden. Nicht im Geringsten. Wer so etwas glaubt, der ist hochgradig


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33 „Keiner kann es berühren, außer den Gereinigten.“ (56:80; Anm. d. Ü.)

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fehlgeleitet und bar jeden Glaubens. Es sollte klar sein, dass das Prophe- tentum und die Scharia ihren absoluten und vollkommenen Ausdruck in der Person des Heiligen Prophetensaw gefunden haben. Es kann kein neues göttliches Gesetz kommen. Der Heilige Qur-ân ist das letzte und perfekte Buch, das keinerlei Veränderung bedarf - nicht ein Punkt noch ein Zeichen. Trotz dessen ist es wahr, dass die Segnungen und Früchte des Heiligen Prophetensaw sowie die Belohnungen und Rechtleitung des Heiligen Qur-âns unendlich sind. Sie können zu jeder Zeit gesehen wer- den, immerzu erfrischend in ihrer makellosen Reinheit. Zur Demonst- ration dieser Belohnungen und Segnungen hat Gott, der Allmächtige, mich berufen. Es ist kein Geheimnis, in welch grässlichem Zustand sich der Islam befindet. Jeder wird darin übereinstimmen, dass Muslime an jeder Art von Mängel und Dekadenz leiden. Sie degenerieren in jeder Hinsicht. Ihr Islam erstreckt sich in bloßen Lippenbekenntnissen, ihre Herzen nehmen an ihm nicht teil. Der Islam ist wie eine Waise gewor- den. In diesen Umständen hat Gott mich gesandt, damit ich den Islam als seinen Beschützer unterstütze. Was will man mehr - Gott hat mich in Erfüllung Seines Wunsches gesandt, so wie Er verkündete:


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Wann soll diese Hilfe und Beistand und Schutz kommen, wenn nicht jetzt? Die Umstände des 14. Jahrhunderts nach der Hijra sind die glei- chen wie zur Zeit der Schlacht von Badr, über die Allah sagt:


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34 „Wahrlich, Wir, Wir Selbst haben diese Ermahnung hinabgesandt, und sicher- lich werden Wir ihr Hüter sein.“ (15:10; Anm. d. Ü.)

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Dieser Vers beinhaltet eigentlich eine Prophezeiung: Wenn im 14. Jahr- hundert nach der Hijra der Islam schwach und zerbrechlich sein wird, dann wird Gott, entsprechend Seinem Versprechen, ihm zur Hilfe ei- len. Warum wundert ihr euch jetzt, dass Allah dem Islam zur Hilfe eilt? Mich kümmert es nicht, wenn man mich als Lügner oder Antichristen bezeichnet oder mich verleumdet. Dies musste so geschehen, da es die Behandlung ist, die auch den Gesandten Gottes, die vor mir erschienen, widerfuhr. Auch ich habe diese uralte Tradition mit ihnen zu teilen. Tat- sache ist, dass ich nicht ein Bruchstück der Drangsal und des Leids zu erdulden hatte, mit der unser Herr und Meister, der Heilige Prophet Muhammadsaw, konfrontiert wurde. Für seine Drangsal gibt es in der Geschichte der Propheten keine Entsprechung. Er musste für den Is- lam solche Härten aufnehmen, die man mit der Feder nicht beschreiben noch mit der Zunge ausdrücken kann. Dies zeigt, welch großartiger und entschlossener Prophet er war. Ohne göttliche Hilfe und Beistand wäre es ihm unmöglich gewesen, diese Berge von Prüfungen und Drangsal zu überstehen. Jeder andere Prophet als der Heilige Prophetsaw wäre ge- scheitert. Und nun ist der Islam, den er im Angesicht solcher Drangsal und Leiden errichtet hat, ist einem derart schrecklichen Zustand, dass es jeder Beschreibung spottet.


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35 „Und Allah war euch schon bei Badr beigestanden, als ihr schwach waret.“ (3:124; Anm. d. Ü.)

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Was Islam bedeutet


Islam bedeutet zu lieben und sich vollkommen im Willen Gottes zu ver- lieren. Er verlangt von einem Muslim, sich so demütig und treu wie möglich Gott zu ergeben - so wie eine Ziege vor dem Schlächter danie- der liegt - , und zu glauben, dass Gott Eins ist und Ihm niemand eben- bürtig ist. Dieser Glaube an die Einheit Gottes war verloren gegangen, als der Heilige Prophetsaw berufen wurde. Der indische Subkontinent war seinerzeit auch voller falscher Götter, so wie es auch der Gelehr- te Diyanand Saraswati ausführte. Solche Verhältnisse unterstrichen die Notwendigkeit des Erscheinens des Heiligen Prophetensaw. Die gegen- wärtige Zeit ist ein lebendiges Abbild der damaligen, abgesehen davon, dass heutzutage neben dem Götzendienst auch der Atheismus und das Vergöttern von Menschen grassieren. Die Konsequenz ist, dass dem Is- lam Seele und Ziel abhanden gekommen ist.

Die Essenz des Islam liegt darin, sich in der Liebe Gottes zu verlieren

und zu bezeugen, dass niemand anbetungswürdig ist außer Ihm. Sein Ziel ist es, sich in Gott zu verlieren und nicht in der Welt. Um dies zu erreichen, unterteilt der Islam seine Lehre in zwei Bereiche: Unsere Verpflichtung Allah gegenüber und unsere Verpflichtung Seinen Ge- schöpfen gegenüber. Unsere Verpflichtung Allah gegenüber verlangt die vorbehaltlose Unterwerfung und unsere Verpflichtung Seinen Ge- schöpfen gegenüber verlangt, dass wir Ihnen zugeneigt sind und ihnen dienen. Andere wegen ihrer religiösen Differenz zu quälen, ist falsch. Zuneigung und Freundlichkeit ist eine Sache, Gegnerschaft wegen der Religionszugehörigkeit etwas ganz anderes. Die Gruppe der Musli- me, die eine falsche Auffasung vom Jihad haben, ja, die einem groben Missverständnis unterliegen, ist so weit gegangen, dass sie das unrecht-

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mäßige Aneignen des Eigentums von Nichtmuslimen zu legitimieren versuchen. Sie haben auch ein Edikt gegen mich und meine Anhänger erlassen, indem gefordert wird, unser Hab und Gut zu enteignen und unsere Frauen zu entführen - verkommene Taten, die niemals durch die Lehre des Islam zu rechtfertigen sind. Der Islam ist eine reine und ma- kellose Religion. So wie ein Vater von seinen Kindern erwartet, dass sie die Verpflichtungen, die sie ihm gegenüber haben, erfüllen, sich wech- selseitig helfen und nicht in Streit geraten, legt auch der Islam gleicher- maßen Wert darauf, dass die Einheit Allahs aufrecht erhalten wird, und die Notwendigkeit der Eintracht und Einigkeit unter der Menschheit Betonung findet.

Es heißt auch, dass ein gemeinschaftliches Gebet segensreicher ist, weil

es die Einheit fördert. Um diese Einheit in die Praxis umzusetzen, legt der islam großen Wert darauf, dass die Reihen der Betenden, wenn sie sich zum Gebet hinstellen, absolut gerade sein sollen; die Füße sollten auf einer Höhe sein, die Betenden sollten nah beieinander stehen, damit auf einem Blick die Vereinigung der Vielen zu Einem wahrzunehmen ist, so dass das Licht des Einzelnen die Anderen erhellen mag und die Kluft, welche Egosimus und Eigennutz verursacht, geschlossen wird. Denkt daran, dass der Mensch damit gesegnet ist, das Licht, das ande- re austrahlen, in sich aufzunehmen. Damit wir uns dieses Prinzip der Einheit vergegenwärtigen, werden wir dazu angehalten, die täglich zu erbringenden Ritualgebete in der lokalen Moschee zu entrichten, das wöchentliche Gebet in der zentralen Moschee, das Eid-Gebet in dem Eid-Saal und einmal im Jahr das Gebet im Haus Gottes, in der Kaaba, das entrichtet wird, um die Gemeinschaft der Muslime zu festigen. Der Zweck all dieser Vorschriften liegt einzig darin, die Einheit zu fördern. Wir haben, so wie von Gott vorgeschrieben, nur Verpflichtungen von

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zweierlei Art: unsere Verpflichtung Gott gegenüber und unsere Ver- pflichtung Seinen Geschöpfen gegenüber. Der Heilige Qur-ân behandelt diese Thematik sehr ausführlich. In einer Stelle heißt es:


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Das heißt, gedenket Allahs, wie ihr eurer Väter zu gedenken pflegtet, nur noch inniger.


Vergebung und Vergeltung im Islam


Hier sollten zwei subtile Gesichtspunkte beachtet werden: Das Geden- ken Allahs wurde mit dem Gedenken der Vorväter verglichen. Die dem zugrundeliegende Idee ist, dass die Liebe für die Vorväter sehr innig und natürlich ist. Wenn zum Beispiel eine Mutter ihrem Kind einen Klaps gibt, dann wird es immer noch „Mama, Mama“ schreien. In an- deren Worten, Allah weist den Menschen an, mit Ihm eine Beziehung aufzubauen, die auf natürlicher Liebe gründet. Wenn man diese Stufe erlangt hat, dann wird man spontan Seine Vorschriften befolgen. Diese Stufe des wahren Wissens gilt es zu erlangen: Man sollte Gott aufrichtig zu verstehen versuchen, und eine solch tiefgründige Liebe zu Ihm auf- bauen, die natürlich und innig ist. An anderer Stelle heißt es im Heiligen Qur-ân:

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36 2:201 (Anm. d. Ü.)

37 „Allah gebietet Gerechtigkeit und uneigennützig Gutes zu tun und zu spen- den wie den Verwandten.“ (16:91; Anm. d. Ü.)

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Dieser Vers erwähnt drei Stufen, die der Mensch zu erlangen bestrebt sein soll. Die erste ist Gerechtigkeit, was bedeutet, dass man anderen Gutes tut, um dafür eine Gegenleistung zu erhalten. Es ist offensichtlich, dass diese Form des Guten nicht zu der höchsten, sondern vielmehr zu der niedrigsten Form der Tugend zählt. Die nächsthöhere Form der Tu- gend ist Güte oder Gutes tun, ohne zu hoffen, eine Gegenleistung dafür zu erhalten. Natürlich ist es falsch, jemandem gegenüber freundlich zu sein, der im Begriff ist, etwas Schlechtes zu tun; genauso ist es falsch und auch wenig praktikabel, jemandem die rechte Wange hinzuhalten, nachdem schon auf die linke geschlagen wurde. Sa´adi sagt:


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Die Lehren des Islam hinsichtlich der Bedingungen, nach welchen Ver- geltung geübt werden darf, sind so wundervoll, dass keine andere Re- ligion etwas Ähnliches vorzubringen vermag. Der Heilige Qur-ân sagt uns:


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Das heißt, die Vergeltung für eine Schädigung soll eine Schädigung in gleichem Ausmaß sein; Vergebung aber ist besser, vorausgesetzt sie be- wirkt Besserung. Demnach lehrt der Islam also Vergebung, ohne das Übel zu fördern.


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38 „Dem Bösen Gutes zu erweisen, ist wie dem Guten Böses zu erweisen.“ (Anm. d. Ü.)

39 42:41 (Anm. d. Ü.)

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Die Stufe nach der Gerechtigkeit ist die Güte, also das Gutes tun, ohne eine Gegenleistung dafür zu erwarten. So eine Handlungsweise könnte jedoch früher oder später von selbstsüchtigen Motiven unterwandert werden, wenn man dazu verleitet wird, auf das Gute, das man geleistet hat, zu verweisen. Deswegen geht der Islam einen Schritt weiter, wenn er lehrt, dass Gutes getan werden soll wie gegenüber den Verwandten; so wie eine Mutter, die ihrem Säugling Gutes tut, ohne dafür eine Ge- genleistung zu erwarten. Das Gute, das sie ihrem Säugling erweist, er- wächst aus einer natürlichen und von innen herauskommenden Liebe. Selbst wenn ein König sie dazu zwänge, ihr Kind nicht zu säugen, ihr versichert, sie nicht zu bestrafen, wenn das Kind als Konsequenz darauf stürbe, ja, ihr in so einem Fall sogar eine Belohnung verspräche, selbst dann würde sie es ablehnen, dem König zu gehorchen, ja, vielmehr noch würde sie ihn als Feind ihres Kindes verfluchen. Dies liegt einzig daran, dass sie alleine von Liebe geleitet wird und keine Eigeninteressen beigemengt sind.

Das sind die vortrefflichen und erhabenen Lehren des Islam. Dieser Vers

umfasst unsere Aufgaben sowohl gegenüber Allah als auch gegenüber unseren Mitmenschen. Hinsichtlich der Verpflichtungen gegenüber Al- lah, bedeutet dieser Vers, dass der Mensch in Einklang mit den Erfor- dernissen der Gerechtigkeit, Gott, Der ihn erschaffen und aufgezogen hat, gehorchen und anbeten soll. Indes, wenn jemand darin bestrebt ist, einen höheren Rang der Unterwerfung vor Gott zu erlangen, der soll- te Ihm fortwährend und im Einklang mit den Erfordernissen der Güte dienen, da Gott der Gütige ist, Dessen Segnungen unzählig sind. Die Segnungen, die Er uns gewährt, bleiben frisch in unserem Bewusstsein, wenn wir über ihren erhabenen Charakter nachdenken. Deswegen be- deutet der Begriff „Güte“, so wie ihn der Heilige Prophetsaw erklärt hat,

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Gott so anzubeten, als würde man Ihn sehen, oder zumindest mit dem Bewusstsein, dass Gott einen sieht. Doch selbst auf dieser Stufe wird der Mensch durch eine Art Schleier zurückgehalten. Die nächste Stufe jedoch, die Stufe mit der Bezeichnung - image - Ita´i dhil Qurba - also das Lieben wie den Verwandten - folgt ja noch. Auf dieser Stufe entwickelt man eine innige Liebe zum Schöpfer. Hinsichtlich die- ser Stufe habe ich schon erläutert, welche Verpflichtungen gegenüber den Mitmenschen einem obliegt. Und ich habe auch schon klargestellt, dass kein Buch außer dem Qur-ân eine Lehre beinhaltet, die gleicherma- ßen vollkommen wie beispiellos ist. Es heißt zum Beispiel:


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Hier ist die Vergebung mit der Bedingung verknüpft, dass dadurch Bes- serung bewirkt wird.


Vergebung und Vergeltung in den Schriftreligionen


Demgegenüber schreibt die jüdische Religion eine Vergeltung im Sinne von „Auge um Auge und Zahn um Zahn“41 vor. Als Konsequenz daraus schlug die Rachsucht in ihnen so tiefe Wurzeln, dass es verpflichtend wurde für einen Sohn oder einen Enkel, die Rache auszuüben, die der Vater Zeit seines Lebens zwar anstrebte, aber nicht ausführen konnte. Das machte sie rachsüchtig, hartherzig und unbarmherzig.

Die Christen indes gingen ins andere Extrem. Ihnen wurde gelehrt, die


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40 „Die Vergeltung für eine Schädigung soll eine Schädigung in gleichem Aus- maß sein.“ (42:41; Anm. d. Ü.)

41 5. Buch Mose, Vers 21; Sura 5: Vers 46. (Anm. d. Ü.)

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andere Wange hinzuhaten, wenn auf die eine geschlagen wurde, oder zwei Kilometer zu Fuß zu gehen, wenn man dazu gezwungen wird, einen Kilometer zu gehen etc.. Es ist offensichtlich, dass der Mangel dieser Lehre darin besteht, dass sie nicht praktikabel ist. Die christliche Regierung hat diesen Mangel in der Praxis aufgezeigt. Gibt es einen so wagemutigen Christen, der einem Halunken seine andere Wange hin- hält, nachdem dieser ihm mit einem Hieb einen Zahn ausgeschlagen hat, und sagt: „Es ist in Ordnung, mach weiter, schlag auch meine an- deren Zähne raus.“ Wird dies den Halunken nicht noch mehr ermuti- gen? Das würde zu einem Zusammenbruch von Gesetz und Ordnung führen. Wie um alles in der Welt können wir so einer Glaubenslehre die Vorherrschaft einräumen oder sagen, dass sie mit dem göttlichen Sys- tem übereinstimmt? Würde man diese Lehre zu einem leitenden Prinzip erheben, dann könnte dieses Land nicht mehr richtig regiert werden. Es bliebe dann nichts anderes übrig, als dem Eindringling, der schon ein Teil des Landes an sich gerissen hat, auch noch den Rest auszuhändi- gen. Gleichermaßen würde es bedeuten, zehn weitere Regierungsver- treter auszuhändigen, nachdem schon einer in Gewahrsam genommen wurde. Dies sind in der Tat Mängel, die dafür sorgen, dass diese Lehre nicht umsetzbar ist. Der einzige Weg zur Rehabilitation dieser Lehre be- steht darin, dass behauptet wird, dass diese Lehre nur für eine gewisse Zeit galt und es unmöglich wurde sie anzuwenden, nachdem die Ver- hältnisse sich geändert hatten.

Die Juden wurden vierhundert Jahre lang unterjocht. Dieses Leben

in Knechtschaft machte sie hart und rachsüchtig. Es ist nur natürlich, wenn die Moral eines Volkes die Gesinnung der regierenden Herrscher in ihr Ethos aufnimmt. Zum Beispiel zog es unter der Herrschaft der Sikhs viele zu einem Banditentum, während unter britischer Herrschaft

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Bildung und Bürgersinn Wurzeln schlagen und jeder an diesem Bestre- ben Anteil hat. Die Israeliten wurden unter der Herrschaft Pharaos un- terdrückt, so dass es zu Zeiten der Thora notwendig war, Gerechtigkeit zu etablieren. Die Juden, so wie sie bar jeder Gerechtigkeit lebten, wur- den ungerecht und legten ein grausames Handeln an den Tag. Sie be- gannen zu glauben, dass das Prinzip „Zahn um Zahn“ nicht nur wich- tig sei, sondern verpflichtend. Infolgedessen lehrte Gott ihnen, dass Gerechtigkeit alleine nicht ausreichend war, sondern dass Mitleid auch notwendig sei. So kam es, dass Jesusas ihnen lehrte, die andere Wange hinzuhalten, wenn auf die eine geschlagen wurde. Indes, als diese Lehre zu sehr in Anspruch genommen wurde, führte Gott diese Lehre über die Person des Heiligen Prophetensaw zur Vollendung. Die Lehre lautet nunmehr nicht anders, als dass die Vergeltung für eine Verletzung eine Verletzung im gleichen Maße erfordert, wobei jedoch derjenige, der ver- gibt, während diese Vergebung zur Besserung des Deliquenten führt, seine Belohung von Gott erhält. Demnach ist Vergebung nur unter der Bedingung angebracht, dass sie zur Besserung führt; wenn sie jedoch unbedacht angewandt wird, verursacht sie Unheil. Darüber muss nach- gedacht werden. Man ist also verpflichtet zu vergeben, wenn diese Ver- gebung höchstwahrscheinlich eine Besserung bewirkt. Dieser Gesichts- punkt kann am Beispiel zweier Diener veranschaulicht werden: Der eine, von Natur aus demütig und gehorsam, begeht mit gutem Willen unabsichtlich einen Fehler. In so einem Fall wäre es nur angebracht ihm zu verzeihen. Bestrafung wäre nicht angebracht. Der andere Diener ist ein bösartiger Schurke, der es nicht sein lassen kann, Unheil zu stiften und Schaden zu verursachen. Wenn er nicht angehalten wird, so würde er noch viel rücksichtloser werden - also muss er bestraft werden. So handelt also weise im Lichte der Notwendigkeit der Gegebenheiten.

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Die Tore der göttlichen Kommunikation bleiben geöffnet


Das lehrt der Islam, eine gewiss vollkommene Lehre. Niemals wird eine Lehre diese ersetzen können, da der Heilige Prophetsaw das Siegel der Propheten ist und der Heilige Qur-ân das Vollkommene Buch. Es gibt keine andere Kalima42 oder Gebet. Der Heilige Prophetsaw praktizierte, was er lehrte. Erlösung ist ohne Befolgung des Qur-âns nicht möglich. Derjenige, der sich davon abkehrt, wird in die Hölle eingehen. Das ist unser Glaube und unsere Überzeugung. Indes sollte ebenso ins Ge- dächtnis gerufen werden, dass die Tore der göttlichen Kommunikati- on und Offenbarung für diese Ummah43 offen bleiben. Dieses Tor ist ein ewiges Geschenk und ein bleibendes Zeugnis der Wahrheit des Heili- gen Qur-âns und des Heiligen Prophetensaw. Zu diesem Zweck hat Gott uns dieses Gebet der Sura Al-Fateha gelehrt:


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Die Stelle des Gebets, in der es heißt, „den Weg derer, denen Du Deine Gnade erwiesen hast“, zeigt auf, wie die Erhabenheit von Propheten zu erlangen ist. Selbstverständlich zeichnete sich die Vorzüglichkeit der Propheten durch wahres Wissen und Verständnis von Gott aus, das sie über direkte Verbindung und Kommunikation mit Ihm erlangt hatten. Indes, zu glauben, dass der Heilige Qur-ân uns dazu anweist, dieses Ge- bet zu verrichten, wir aber nichts dadurch gewinnen können, und dass


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42 „Es gibt keinen anderen Gott außer Allah und Muhammad ist Sein Gesand- ter.“ - Das Glaubensbekenntnis des Islam. (Anm. d. Ü.)

43 Gemeinschaft der Muslime. (Anm. d. Ü.)

44 „Führe uns auf den geraden Weg, den Weg derer, denen Du Deine Gnade erwiesen hast.“ (1:6-7)

Der Vortrag von Ludhiana

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niemand aus der Gemeinschaft der Muslime damit beehrt wird, diesen spirituellen Rang zu erlangen, und dass das Tor der Erfüllung dieses Gebets bis zum Tage des Jüngsten Gerichts geschlossen bleibt - würde dies alles nicht bedeuten, den Islam und den Heiligen Prophetensaw zu beleidigen? Die Wahrheit ist, dass derjenige, der dies denkt und glaubt, den Islam diffamiert. Derjenige ist darin gescheitert, den wahren Geist des Islam zu erfassen. Der Islam betont mit Nachdruck, dass das blo- ße Verkünden des Glaubens an Gottes Einheit nicht ausreicht, sondern dass man wirklich seine ganze Wichtigkeit verstehen muss. Der Glaube an Himmel und Hölle sollte nicht auf bloße Vermutung gründen, son- dern man sollte die Segnungen des Paradieses schon in diesem Leben kosten und all jene Sünden abschütteln, in denen sich der Wilde suhlt. Das ist und bleibt mit Sicherheit das herrliche Ziel, das der Mensch an- streben sollte - ein edles und heiliges Ziel, ein Ziel, das ein anderes Volk weder in seiner Religion aufzuzeigen vermag noch beweisen kann, es erreicht zu haben. Fakt ist, dass es einfach zu behaupten, jedoch schwer zu beweisen ist.

Ich habe die Christen und Aryas gebeten, mir die Existenz des Gottes,

an den sie glauben, zu beweisen. Mehr als ausschweifende Wortfülle kam dabei nicht heraus. Doch selbst die Muslime sind sich des Gottes, den der Heilige Qur-ân aufzeigt, nicht bewusst. Eines Gottes, Der nur durch eine direkte Verbindung erkannt werden kann, wodurch sich der Islam vor allen anderen Religionen auszeichnet. Es ist äußerst bedau- erlich, dass sich die Muslime dieser Auszeichnung berauben, nur um mich zu bekämpfen.

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Die Befreiung von Sünde durch Gotteserkenntnis


Denkt daran, Immunität vor Sünde ist nur möglich, wenn vollkomme- ner Glaube an Gott besteht. Es ist gewiss, dass das wesentliche Ziel des menschlichen Lebens nur darin besteht, sich von den Fesseln der Sünde zu befreien. Schaut! Wie ein Kind versucht, eine Schlange zu fangen, ja, sie sogar anfassen würde, weil sie es fasziniert. Eine vernünftige Person jedoch, die weiß, dass die Schlange sie beißen und töten kann, würde sie niemals berühren, ja, würde noch nicht einmal in ein Haus eintreten, von dem sie weiß, dass eine Schlange darin ist. Ähnlich würde man nie- mals so töricht sein, Gift zu probieren, wenn man weiß, dass es tötet. Auf gleiche Weise kann man niemals Sünden meiden, so lange man nicht daran glaubt, dass sie ein tödliches Gift darstellen. Diese Auffassung kann man jedoch ohne wahres Verständnis und Wissen nicht besitzen. Warum begeht denn der Mensch mit solch einer Dreistigkeit Sünden, obwohl er an Gott glaubt und sich darüber im Klaren ist, dass eine Sün- de eine Sünde ist. Die einzig mögliche Erklärung ist, dass er nicht das notwendige Wissen und Vorstellungsvermögen besitzt, das die Veranla- gung zur Sünde zerstört. Die Unfähigkeit diese Stufe zu erlangen, wäre gleichbedeutend mit dem Zustimmen, dass - Gott bewahre - der Islam seiner unübertroffenen Qualität ledig sei. Indes, ich wiederhole noch einmal, dass dies nicht der Fall ist. Nur durch den Islam kann dieses Ziel in seinem höchsten Ausmaß erlangt werden, ja, der einzige Weg zur Er- langung dieses Ziels ist die Kommunikation und Verbindung mit Gott, weil nur dadurch vollkommener Glaube in unseren Schöpfer erzeugt werden kann, was dann dazu führt, dass wir dessen gewahr werden, dass Gott Sünde verabscheut und bestraft. Sünde ist Gift: Zuerst ist sie entschuldbar, dann tödlich und zum Schluss führt sie zum Unglauben.

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Befreiung von Sünde in anderen Religionen


Ich kann nur nebenbei erwähnen, dass jedes Volk auf seine eigene Wei- se ernsthaft zu ergründen versucht, wie man sich von Sünde befreien kann. Die Arya zum Beispiel glauben, dass es keinen Weg gibt, sich von Sünde zu befreien, als durch Strafe, wobei sie so beschaffen ist, dass wegen einer Sünde millionenfache Wiedergeburten erfolgen müssen. Solange eine Person nicht diese Wiedergeburten durchläuft, kann sie nicht von Sünde entbunden sein. Dieser Prozess indes, birgt mannig- fache Probleme - das Erheblichste lautet, dass, wenn alle Lebewesen sündhaft sind, wann Erlösung möglich sein wird? Sogar noch grotesker ist der landläufige Glaube, dass diejenigen, die schlussendlich Erlösung erlangen, nach einer gewissen Zeit aus diesem Zustand der Erlösung geworfen werden. Was bringt so eine Erlösung? Wenn sie dann gefragt werden, warum jemand ausgestoßen wird, nachdem er erlöst wurde, dann antworten sie: Weil eine Sünde wegen eines etwaigen Rauswurfs vorrätig gehalten wurde. Denkt darüber nach, kann dies das Werk des allmächtigen Gottes sein? Wenn darüber hinaus, jeder sein eigener Schöpfer ist und Gott es nicht ist (Gott bewahre), dann besteht keine zwingende Notwendigkeit für das Selbst, sich Ihm zu unterwerfen.

Die Christen haben eine andere Sicht der Dinge. Sie haben eine Methode

kreiert, wonach derjenige von Sünden befreit ist, der an Jesusas als Gott und Gottessohn glaubt, der unsere Sünden auf sich geladen hat und selbst durch den Tod am Kreuz einen verluchten Tod starb (wir nehmen Zuflucht bei Allah vor all dem). Denkt darüber nach, was hat Erlösung mit all dem zu tun? Sie haben, um sich von Sünde zu befreien, sich eine noch viel größere erdacht, als sie einen Menschen zu einem Gott mach- ten. Kann es denn eine größere Sünde geben? Darüber hinaus haben

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sie, nachdem sie ihn zum Gott erklärten, ihn auch hastig als verflucht erklärt. Kann es eine größere Respektlosigkeit und Anmaßung Gott ge- genüber geben? Sie haben jemanden zum Gott gemacht, der speiste und trank und ein Sklave seiner körperlichen Bedürfnisse war, wiewohl die Thora eindeutig konstatiert: Es soll ein anderer Gott sein - weder auf Er- den noch in den Himmel. Diese Doktrin wurde in Tür und Tor graviert und trotzdem wurde sie soweit ignoriert, dass ein neuer Gott erfunden wurde, der nirgendwo in der Thora Erwähnung findet.

Ich fragte einst einen jüdischen Gelehrten: „Gibt es irgendeinen Hin- weis auf einen Gott, der aus Marias Schoß zu kommen sei und von den Juden besiegt werden würde?“ Er erwiderte, dass dies nichts anderes als eine Verunglimpfung darstelle, und dass es keinen Hinweis darauf gäbe, dass so ein Gott in der Thora zu finden sei. Er ergänzte: „Unser Gott ist der Gott des Heiligen Qur-âns: So wie der Heilige Qur-ân die Einheit Gottes betont, erklären auch wir sie in Übereinstimmung mit den Lehren der Thora. Wir glauben, dass Gott eins ist, ohne Partner, und dass kein Mensch Gott sein kann.“ Es ist offensichtlich, dass, wenn den Juden prophezeit worden wäre, dass ein Gott aus dem Schoß einer Frau geboren würde, sie nicht so unerbittlich Jesusas bekämpft, ihn der Blasphemie beschuldigt und gekreuzigt hätten. Dies zeigt eindeutig, dass sie nicht dazu geneigt waren, Jesusas als Gottessohn und Gott an- zunehmen.

Demnach ist die Lösung der Christen zur Befreiung von Sünde selbst

eine Quelle der Sünde. Dies hat insofern überhaupt nichts mit der Be- freiung von Sünde zu tun, als sie eine Sünde selbst als Heilmittel zur Befreiung von Sünde verschreiben - etwas, was auf keinen Fall als ange- messen beurteilt werden kann. Sie sind ihre eigenen törichten Freunde, wie der Affe, der seinen Herrn umbringt. Zu ihrer eigenen Sicherheit

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und zur Befreiung von Sünde haben sie sich eine absolut unverzeihliche Sünde vorgeschrieben; sie haben sich der Beigesellung von Partner zu Gott schuldig gemacht und einen demütigen Menschen zu einem Gott erhoben. Die Muslime, andererseits, sollten darüber frohlocken, dass ihr Gott unanfechtbar und unangreifbar ist. Sie glauben an Seine Allmacht, Seine Attribute und Stärke, wohingegen jene, die Gottes Allmacht ab- lehnen und einen Menschen auf Gottes Thron erheben, zumindest im Zweifel darüber sein müssen, ob er existiert oder nicht. Die Arya zum Beispiel glauben, dass jedes noch so kleine Teilchen sein eigener Gott ist, und dass Gott selbst nichts erschaffen hat. Wenn Gott nun nicht einmal kleinste Teilchen erschaffen hat, wozu benötigen sie dann noch einen Gott für ihr Dasein? Und wenn, ihrer Theorie nach, alle Kräfte aus sich selbst heraus existieren und das innere Vermögen in sich tragen, sich zu vereinen oder zu spalten, dann sollte man doch so fair sein und sich fragen, wofür Gott überhaupt noch benötigt wird? Meines Erachtens gibt es kaum noch einen Unterschied zwischen Aryar, die so eine Vor- stellung besitzen, und Atheisten. Alleine der Islam ist vollkommen und lebendig. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Islam sich wieder in all seinem Glanz und all seiner Glorie offenbart. Ja, meine Ankunft dient diesem hehren Ziel.


Himmlische Unterstützung des Islam


Es obliegt den Muslimen, das Licht und die Segnungen, die derzeit vom Himmel kommen, zu würdigen, und Gott für rechtzeitige Rechtleitung zu danken, ja, dafür zu danken, dass Er sie im Einklang mit Seinem Ver- sprechen in den Stunden der Drangsal unterstützt. Wenn die Muslime jedoch diese göttliche Segnung nicht wertschätzen, dann wird Gott der

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Allmächtige sich nicht im Geringsten um sie sorgen. Er wird nicht damit aufhören, Sein Vorhaben in die Tat umzusetzen, und sie alleine lassen, damit sie sich in Reue üben können. Hiermit erkläre ich mit Nachdruck, voller Überzeugung und mit all meinem Wissen, dass Gott entschieden hat, den Islam triumphieren zu lassen und alle anderen Religionen zu vernichten. Keine Macht noch Person kann sich dem widersetzen oder die Erfüllung von Gottes Willen aufhalten. Er ist:


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O Muslime, Höret! Gott hat euch diese Botschaft durch mich übermittelt und ich habe sie ordnungsmäßig weitergeleitet. Nun obliegt es euch, sie zu beachten oder nicht. Die einfache Wahrheit ist, dass Jesus, auf dem Friede sei, tot ist und ich schwöre bei Gott, dass ich der Verheißene bin, der erscheinen sollte. Und ja, es ist auch eine unwiderrufbare Tatsa- che, dass die Lebendigkeit des Islam mit dem Tode Jesuas verbunden ist. Wenn ihr darüber nachsinnt, dann werdet ihr feststellen, dass dieser As- pekt dazu auserkoren ist, dass Schicksal des Christentums zu besiegeln. Er ist die Säule des theologischen Gebäudes des Christentums, also lasst sie einstürzen. Diese Angelegenheit wäre schon längst entschie- den, wenn Rechtschaffenheit und Angst vor Gott die Handlungen mei- ner Gegner bestimmen würden. Nennt mir eine einzige Person, die ihr aufbrausendes Verhalten abschüttelte, um Gewissheit zu erlangen. Sie sind so wütend auf mich, dass sie schon beim bloßen Erwähnen meines Namens in Zornesröte ausbrechen. Kann man so die Wahrheit finden? Zu meiner Unterstützung zitiere ich eindeutige und unmissverständli- che Verse aus dem Heiligen Qur-ân, den Ahadith und dem Konsens der


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45 „Bewirker alles dessen, was Er will.“ (85:17; Anm. d. Ü.)

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Gefährten des Heiligen Prophetensaw, doch meine Feinde weigern sich, mir zuzuhören, beginnen zu schreien und rufen mich einen Apostaten und Antichristen. Ich habe sie dazu herausgefordert, aus dem Heiligen Qur-ân zu beweisen, dass Jesusas in den Himmel aufgestiegen sei, oder irgendetwas anzubringen, dass dem Zeugnis des Heiligen Prophetensaw widerspricht, oder den Konsens, der nach dem Tod des Heiligen Pro- phetensaw und in Anwesenheit von Hadhrat Abu Bakrra erreicht wurde, zu widerlegen - doch keine Erwiderung erfolgte. Andere fragen laut- stark, warum denn Jesus, Sohn der Maria, nicht wiederkommen solle, wenn der Verheißene Messias doch als „Jesus, Sohn der Maria“, be- zeichnet wird. Ich erwidere dann, dass das ein törichter Einwand sei. Ist es nicht verwunderlich, dass diese werten Kritiker sich das Recht herausnehmen, ihre eigenen Kinder Moses, Ahmad, Abraham oder Is- mail zu benennen, jedoch bereit sind, Gott zu kritisieren, wenn er einen zukünftigen Propheten als Jesusas bezeichnet.


Zeichen der Wahrhaftigkeit


In diesem Kontext ist der springende Punkt, ob das Erscheinen des Ver- heißenen Messias mit Zeichen einhergeht oder nicht. Wenn sie danach bestrebt wären, diese Zeichen zu sehen, dann hätten sie niemals den Wagemut gehabt, ihn zu leugnen. Doch sie haben sich nie um die Zei- chen und Beweise gekümmert, sondern haben stattdessen, sobald sie etwas von diesem Anspruch vernommen haben, hinausposaunt:



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46 „Du bis ein Ungläubiger!“ (Anm. d. Ü.)

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Es ist eine weithin akzeptierte Tatsache, dass Propheten durch Wunder und Zeichen, die mit ihnen einhergehen, erkannt werden können. So wie ein Polizist, der von der Regierung eingestellt wird, durch eine Mar- ke gekennzeichnet wird, wird auch den von Gott Berufenen Zeichen mit auf dem Weg gegeben, worüber sie leichter zu erkennen sind. Ich behaupte nun, dass Gott nicht ein, zwei oder zweihundert Zeichen zu meiner Beglaubigung manifestierte, sondern Zehntausende. Und diese Zeichen sind auch nicht unbekannt und versteckt, vielmehr sind hun- derttausende von Menschen Zeuge dieser, so dass ich mit absoluter Si- cherheit sagen kann, dass wohl Hunderte dieser Zeugen an dieser Ver- anstaltung teilnehmen. Zeichen sind für mich eingetreten sowohl aus dem Himmel als auch aus der Erde.

Jene Zeichen, die als Bedingung mit meiner Niederkunft verknüpft

waren, und die die Propheten, den Heiligen Prophetensaw eingeschlos- sen, vorausgesagt haben, sind zu meiner Beglaubigung eingetroffen. Eines dieser Zeichen war die Sonnen- und Mondfinsternis, welche je- der wahrgenommen haben muss. Gewiss war es die Erfüllung der Pro- phezeiung, welche in den authentischen Ahadith niedergeschrieben ist, nach der beide Himmelskörper, also sowohl Sonne als auch Mond, zur Beglaubigung der Ankunft des Verheißenen Messias und Mahdi sich verfinstern würden. Nun sagt mir, ist diese Prophezeiung in Erfüllung gegangen oder nicht? Wer kann es leugnen, nicht Zeuge dieses Zeichens gewesen zu sein? Eine andere Prophezeiung lautete, dass zu jener Zeit eine Pestepidemie so verheerend wüten würde, dass sieben von zehn Menschen von ihr dahingerafft werden würden. Nun, ist dieses Zeichen eingetreten oder nicht? Eine andere Prophezeiung lautet, dass zu jener Zeit eine neue Form des Transports, welche Kamele nutzlos machen würde, eingeführt werden würde. Hat die Erfindung der Eisenbahn

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diese Prophezeiung nicht erfüllt? Diese Liste ist sehr lang, wie viele die- ser Zeichen soll ich noch aufzählen? Ist es nicht verwunderlich: Obwohl ich, derjenige also, der den Anspruch erhebt, als Antichrist und Lüg- ner bezeichnet werde, sind all diese Zeichen zu meiner Beglaubigung zeitgemäß eingetroffen. Wenn jetzt jemand anderes kommen würde, was würde für ihn übrig bleiben? Seid gerecht und fürchtet Gott! Hat Er jemals einem Lügner so viel Unterstützung gewährt? Ist es nicht ei- genartig, dass jeder, der sich erhob, um mich zu bekämpfen, geschlagen wurde, während ich aus jeder Drangsal und jedem Unheil, in das meine Gegner mich zu verwickeln trachteten, erfolgreich und unversehrt her- vorging? Kann irgendjemand den Schwur leisten, dass dies die Weise ist, wie Lügner zu enden pflegen?

Ich sage es mit Bedauern, doch was ist bei diesen Geistlichen, die mich

bekämpfen, schief gelaufen? Warum studieren sie denn nicht genaues- tens den Heiligen Qur-ân und die Ahadith? Wissen sie denn nicht, dass alle wichtigen Gelehrten und Heiligen der Vergangenheit vorausgesagt haben, dass die Ankunft des Verheißenen Messias im Vierzehnten Jahr- hundert47 stattfinden würde? Ebenso weisen die Visionen all derer, die Offenbarungen erhielten, darauf hin. Im Buch Hujaj-ul-Kiramah steht es eindeutig geschrieben, dass die Ankunft des Verheißenen Messias nicht nach dem Vierzehnten Jahrhundert erfolgen wird. Es waren jene Perso- nen, die mich heute anfeinden, die von der Kanzel hinausposaunten, dass sich selbst die Tiere vor dem dreizehnten Jahrhundert fürchteten, während das vierzehnte glücksverheißend sei. Wie eigenartig es doch ist, dass just im vierzehnten Jahrhundert, also dann, wenn der Verhei- ßene Messias erscheinen sollte, ein Hochstapler seiner statt auftritt,


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47 Das vierzehnte Jahrhundert nach der Hijra, also das vierzehnte Jahrhundert nach dem islamischen Kalendar. (Anm. d. Ü.)

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der von hunderttausenden Zeichen flankiert wird und mit der Unter- stützung von Gott, dem Allmächtigen, aus jeder Prüfung und jedem Wettstreit als Sieger hervorgeht! Haltet inne und denkt nach, bevor ihr zu antworten versucht. Es ist so einfach, etwas gedankenlos hinauszu- schwatzen, so schwierig jedoch, ein einziges Wort hinauszustottern, wenn man Gott fürchtet.

Ein anderer Aspekt, der unserer Aufmerksamkeit würdig ist, ist, dass Gott einem Lügner und Hochstapler niemals eine so lange Galgenfrist gewährt, die sogar die Zeitspanne übertrifft, in der der Heilige Pro- phetsaw mit göttlicher Kommunikation gesegnet wurde. Ich bin jetzt 67 und es sind über 23 Jahre vergangen, seitdem ich in dieses Amt berufen wurde. Wenn ich wirklich ein Lügner und Hochstapler wäre, dann hätte Gott diese Zeitspanne nicht so weit hinausgezögert.


Der Grund für das Erscheinen des Verheißenen Messiasas


Einige fragen, was der Grund für mein Kommen sei? Seit euch dessen eingedenk, dass mein Kommen zwei Gründe hat: Erstens: Der Islam wird von anderen Religionen attackiert, was so weit geht, dass er, sprich- wörtlich, von ihnen aufgefressen wird, ja, dass sie ihn so weit reduziert haben, dass er nunmehr dasteht wie ein kleiner und schwacher Waise. Gott hat mich in dieser Hinsicht zur rechten Zeit gesandt, damit der Islam vor den Attacken dieser falschen Religionen beschützt wird und unwiderlegbare Beweise für seine Vernunft und Wahrheit vorgelegt werden. Diese Beweise liegen - zusätzlich zu den wissenschaftlichen und intellektuellen Argumenten - in den himmlischen Zeichen und Seg- nungen begründet, die seit jeher zur Unterstützung des Islam erschei- nen. Ein Blick in die gegenwärtigen Missionierungstätigkeiten würde

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aufzeigen, mit welchen Strategien die christlichen Missionare darin be- strebt sind, gegen den Islam vorzugehen, und welch enorme Reichweite jede ihrer Veröffentlichungen erlangt hat! Unter diesen Umständen war es von äußerster Notwendigkeit die Vorherrschaft des Islam wieder zu errichten. Zu diesem Zweck hat Gott mich gesandt und ich bin mir si- cher, dass der Islam dazu bestimmt ist, zu triumphieren. Zeichen dieses Triumphs sind schon zu sehen, wobei für diesen Sieg weder Schwerter und Gewehre gebraucht werden noch eine bewaffnete Armee. Derjeni- ge, der glaubt, dass auf diese Mittel zurückgegriffen werden müsse, ist ein törichter Freund des Islam, da es das Anliegen von Religionen ist, die Herzen zu erobern, also etwas, was Schwerter nicht bewerkstelligen können. Ich habe schon einige Male erklärt, dass der Heilige Prophetsaw mehr oder weniger dazu gezwungen wurde, in Ausübung seines an- erkannten Rechts zur Selbstverteidigung, das Schwert zu ziehen, und dies zu einer Zeit tat, als die Gräuel gegen die Muslime jede Grenze überschritten und der Erdboden buchstäblich rot gefärbt wurde von ih- rem Blut. Kurzum, der Grund meiner Ankunft ist, den Islam über alle anderen Religionen triumphieren zu lassen.

Der zweite Grund meines Erscheinens ist folgender: Menschen beteuern

zwar, dass sie die Gebete verrichten und allerlei andere religiöse Riten vollziehen, doch dies sind alles nur Lippenbekenntnisse. Was nötig ist, ist eine innere Veränderung; die Essenz des Islam und seine Grundlage. Meines Erachtens kann niemand ein wahrer Muslim sein, solange er nicht Anstrich und Charakter von Abu Bakrra, Umarra, Usmanra und Alira in sich aufnimmt. Sie liebten nicht diese Welt, sondern verpflichteten sich gänzlich dem Dienst an Gott. Heutzutage jedoch wird alles nur für diese Welt getan. Der Mensch ist so sehr in seinen weltlichen Bestrebun- gen gefesselt, dass kein Platz mehr übrig bleibt für Gott. Der Handel

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ist für diese Welt, das Bebauen ist für diese Welt, ja, sogar Gebet und Fasten sind für diese Welt. Alles Mögliche wird unternommen, um in dieser Welt Anerkennung zu erlangen, der Religion indes wird keinerlei Beachtung geschenkt. Und jetzt sollte jeder darüber nachdenken, ob der Zweck von Annahme und Anerkennung des Islam auf diese Gesichts- punkte, die so häufig falsch verstanden werden, reduziert werden kann, oder ob es etwas Höheres gibt? Was ich weiß, ist, dass ein wahrhaft Gläubiger rein ist und den Charakter von Engeln annehmen kann. Und wenn er näher und näher zu Gott gelangt, beginnt er, Seine Stimme zu vernehmen und erlangt dadurch Gewissheit. Jeder Einzelne von euch sollte sich fragen, ob er diesen Rang erlangt hat. Ich befürchte, dass ihr euch bloß mit der Hülle und Schale zufriedengibt, etwas, was ohne Wert ist. Gott will, dass wir zum Kern gelangen. Kurzum, genauso wie es meine Mission ist, den Islam gegen äußere Angriffe zu verteidigen, ist es auch meine Mission, die Muslime zu einem wahren Verständnis des Islam zu verhelfen, ja, in ihnen den wahren Geist des Islam einzuflößen. Heutzutagte haben die Muslime statt Gott den weltlichen Götzen einen Ehrenplatz in ihren Herzen eingeräumt. Sie richten all ihre Wünsche und Hoffnungen an sie, all ihr Hader und all ihre Übereinkünfte sind bloß für diese Welt. Ich möchte, dass diese Götzen zertrümmert wer- den, ich will, dass die Glorie und Majestät Gottes in ihren Herzen Wur- zeln schlägt, so dass der Baum des Glaubens aufblüht und immer reife Früchte trägt. Heutzutage scheint es nur, als hätten wir einen richtigen Baum, wiewohl ein richtiger Baum so beschrieben wird:


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48 14:25,26 (Anm. d. Ü.)

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‚Siehst du nicht, wie Allah das Gleichnis eines guten Wortes prägt? (Es ist) wie ein guter Baum, dessen Wurzel fest ist und dessen Zweige in den Himmel (reichen). Er bringt seine Frucht hervor zu jeder Zeit nach seines Herrn Gebot. Und Allah prägt Gleichnisse für die Menschen, auf dass sie nachdenken mögen.‘- image -, also, „die Festigkeit der Wur- zel“, bedeutet, dass das Prinzip, worauf diese Religion gründet, sich fest verankert und die Stufe der Gewissheit erlangt hat. Dieser Baum sollte in der Lage sein, jederzeit Früchte zu tragen und niemals zu einem toten Stück Holz werden. Indes, herrscht denn so ein Zustand derzeit vor? Viele Menschen sind geneigt zu fragen: „Wofür benötigen wir einen Re- former?“ Wie törich ist ein Patient doch ist, der die Hilfe eines Arztes in Frage stellt! Wenn er glaubt, dass er keinen benötigt, so hat er sich den Tod schon ins Haus geholt. Die Muslime heutiger Zeit fallen unter die Kategorie „wir stimmen überein“, doch gehören nicht der Kategorie

„wir glauben“ an, weil dies nur dann möglich ist, wenn man vom Licht der himmlischen Rechtleitung begleitet wird.

Zusammengefasst ist das die Mission, zu der ich beauftragt wurde. So leugnet nicht hastig meinen Anspruch. Fürchtet Gott und zeigt Reue, weil Reue das Bewusstsein schärft. Die grassierende Pest ist gewiss ein gefährliches Zeichen. Gott offenbarte mir hierzu folgendes:


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Das ist das Wort Gottes. Verflucht sei die Person, die Gott etwas zu- schreibt, was nicht von Ihm ist. Er sagt, dass Er Seinen Willen erst dann



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49 „Gewiss, Allah ändert die Lage eines Volkes nicht, ehe sie nicht selbst das ändern, was in ihren Herzen ist.“ (13:12; Anm. d. Ü.)

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ändern wird, wenn eine Veränderungen in den Herzen stattgefunden hat. Habt daher Angst vor Gott und fürchtet Seinen Zorn. Niemand hat die Verantwortung eines anderen zu tragen. Die meisten Menschen trennen sofort die Verbindung mit einem, wenn man über ihn auch nur mit dem kleinsten Verbrechen in Verbindung gebracht wird, wie kann man dann am Tag des Jüngsten Gerichts auf jemand anderen Vertrauen, wenn Gott doch sagt:


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Meine Gegner hätten versuchen sollen, geduldig mit mir zu sein, so dass sie gemäß dieser Vorschrift handelten:


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Doch sie waren zu hastig. Besinnt euch, Völker sind untergangen we- gen ihrer Eile. Alleine der handelt weise, der seine Feindschaft aufgibt, wenn er erkennt, dass er falsch liegt. Indes, dies ist nur das Los derje- nigen, die Gott fürchten. Nur diejenigen, die ihre Fehler eingestehen, zeigen moralische Größe. Sie sind diejenigen, die Gott liebt.


Der Analogieschluss als Beweis der Wahrhaftigkeit


Nachdem ich all dies ausgeführt habe, lasst mich etwas nun etwas über den Analogieschluss - Qiyas - sagen. Neben der Tatsache, dass der Heili-


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50 „ ... am Tage, da der Mensch vor seinem Bruder ieht.“ (80:35; Anm. d. Ü.)

51 „Und verfolge nicht das, wovon du keine Kenntnis hast.“ (17:37; Anm.d.Ü.)

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ge Qur-ân und die Ahadith meinen Anspruch unterstützen, das einmü- tige Verdikt der Gefährten des Heiligen Prophetensaw zu meinem Guns- ten spricht, himmlische Zeichen und damit einhergehende Beweise auf meiner Seite sind und auch die Not der Zeit die Aufrichtigkeit meines Anspruchs bezeugt, umklammert auch der Analogieschluss meine Ar- gumentation. So lasst uns herausfinden, was die Vernunft zu sagen hat. Der Mensch ist nie bereit, das zu glauben, was ohne Beispiel ist. Wenn nun zum Beispiel jemand erscheint und davon berichtet, dass dein Sohn durch einen Windsturm in den Himmel getragen wurde oder sich zu einem Hunden verwandelte und weggerannt sei, würdest du ihm dann glauben, ohne eine vernünftige Erklärung und weiteren Nachforschun- gen? Nein, du würdest nicht. Deswegen weist der Heilige Qur-ân uns zu Folgendem an:


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Nun fasst die Frage um Jesuas Tod und seinen leiblichen Aufstieg in den Himmel ins Auge. Nehmen wir einmal die Argumente, die hinsichtlich seines Todes vorgetragen werden können, beiseite, so ist es eine unbe- streitbare Tatsache, dass die Ungläubigen von dem Heiligen Propheten- saw verlangten, dass er als ein Wunder seinen Aufstieg in den Himmel zeigen sollte. Der Heilige Prophetsaw, der ja der vollkommenste und beste aller Propheten war, hätte annehmen und in den Himmel steigen sollen, doch stattdessen antwortete er in den Worten der göttlichen Of- fenbarung:


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52 „ ... so fraget die, welche die Ermahnung besitzen, wenn ihr nicht wisst.“ (16:44; Anm. d. Ü.)

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Das bedeutet: ‚Sag ihnen, dass Gott Sich nicht der Missachtung Seines Versprechens schuldig macht, insbesondere da er es für einen Menschen unmöglich gemacht hat, in den Himmel aufzusteigen. Wenn Ich dies zuließe, dann würde ich als ein Lügner gelten.‘ Nun, wenn euer Glau- be, dass Jesusas in den Himmel aufgestiegen sei, richtig ist, was würdet ihr dann einem verfeindeten Pfarrer antworten, wenn er auf Grundla- ge dieses Verses den Heiligen Prophetensaw kritisieren würde? Also un- terhaltet nicht Theorien, die nicht durch den Heiligen Qur-ân gestützt werden, denn wenn ihr dies macht, dann bringt ihr nur den Islam und den Heiligen Prophetensaw in Verruf. Darüber hinaus enthalten die frü- heren Schriften kein Beispiel dieser Art, und ja, es ist nicht verboten, im Lichte dieser Bücher zu argumentieren. Allah sagt über den Heiligen Prophetensaw:


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Und wieder sagt Er:


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53 17:94 (Anm. d. Ü.)

54 „ ... und ein Zeuge von den Kindern Israels hat Zeugnis abgelegt von jeman- dem wie er.“ (46:11; Anm. d. Ü.)

55 „Allah genügt als Zeuge zwischen mir und euch, und auch der, der Kenntnis der Schrift hat.“ (13:44; Anm. d. Ü.)

56 „Sie erkennen sie, wie sie ihre Söhne erkennen.“ (2:147; Anm. d. Ü.)

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Gott Selbst legt diese Verse als Beweis für die Wahrhaftigkeit des Pro- phetentums des Heiligen Prophetensaw dar, was kann also daran falsch sein, wenn wir unsere Beweisführung darauf aufbauen?

Unter diesen Büchern befindet sich auch das des Propheten Maleachi, was ein Teil der Bibel ist. Es prophezeit, dass die Zweite Ankunft von Elias vor dem Erscheinen des Messias stattfinden würde. Als der Mes- sias, Sohn der Maria, bei seiner Ankunft damit konfrontiert wurde, was gemäß der Prophezeiung des Propheten Maleachi mit der Zweiten An- kunft von Elias sei, da antwortete Jesusas, dass der Erwartete schon in Gestalt von Johannesas57 erschienen wäre.

Somit wurde ein Urteilsspruch hinsichtlich einer Zweiten Ankunft schon von keinem geringeren Richter als Jesusas selbst ausgesprochen, der interpretierte, dass die Zweite Ankunft von Elias in Gestalt von Johannes dem Täuferas erfolgte, wiewohl Johannes der Täuferas in der Prophezeiung nicht als jemand bezeichnet wurde, der Eliasas ähnele, sondern als Elias selbst. Diese Beweisführung unterstützt mich. Ich lege Präzedenzfälle vor, etwas, was meine Opponenten nicht machen.

An dieser Stelle der Argumentation angelangt, interveniert so manch einer und behauptet, dass an diesen alten Schriften herumgepfutscht wurde, ja, sie Interpolationen unterlagen. Es ist bedauerlich, dass die- se Kritiker vergessen, dass der Heilige Prophetsaw und seine Gefährten sich auf diese Bücher stützten. Höchst anerkannte Gelehrten wie Imam Bukhari waren der Auffassung, dass sich die Verzerrung der Bibel nur auf Bedeutung und Sinngehalt bezog. Darüber hinaus sind Juden und Christen Todfeinde und ihre Bücher unterscheiden sich. Die Juden glau- ben immer noch, dass Elias wiederkommt, denn wäre es nicht so, hät- ten sie dann nicht Jesusas längst anerkannt? Ich kenne ein Buch eines


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57 Johannes der Täufer (Anm. d. Ü.)

Der Vortrag von Ludhiana

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jüdischen Gelehrten, in dem dieser voller Überzeugung schreibt, dass er, wenn konfrontiert mit dieser Frage, einfach auf das Buch Maleachi verweisen würde, in dem steht, dass Elias wiederkommen werde.

Bedenkt, dass trotz dieser Erklärungen millionen von Juden in die Höl- le geschickt wurden und als Affen und Schweine bezeichnet wurden. Nun, ist das Argument, dass Jesus, Sohn der Maria, leibhaftig wieder- kehren sollte, wirklich ein gültiges?


Kein Platz für Ausreden


Die Juden mögen benachteiligt gewesen sein, weil ihnen ein Präzedenz- fall fehlte, nun jedoch gibt es keinen Raum mehr für Entschuldigungen. Der Heilige Qur-ân bestätigt den Tod von Jesuas, die Vision des Heilige Prophetensaw unterstützt diese Auffassung und der Heilige Qur-ân und die Ahadith gebrauchen eigens den Ausdruck „der Verheißene wird einer der eurigen sein.“ Darüber hinaus hat Gott mich nicht mit leeren Händen gesandt. Hunderttausende von Zeichen sind zu meiner Unterstützung eingetreten. Und wenn selbst jetzt noch sich jemand dazu entschließen würde, vierzig Tage bei mir zu weilen, so würde er sicherlich Zeuge eines Zeichens werden. Gewiss ist auch das Zeichen hinsichtlich Lekh Ram ein glorreiches Zeichen. Doch selbst in diesem Fall behauptet manch ein Tor, dass ich ihn ermordet hätte. Wäre diese Beschuldigung wahr, so erlitten alle Zeichen dieser Art einen Glaubwürdigkeitsverlust. Gott bewahre, dass sich morgen jemand erhebt und den Heiligen Pro- phetensaw für den Mord an Khusro Pervaiz verantwortlich zeichnet. Es ist nicht die Art von Wahrhaftigen und Wahrheitssuchern, Vorwürfe sol- cher Art zu erheben.

Zum Ende hin möchte ich wiederholen, dass Zeichen meiner Wahrhaf-

Der Vortrag von Ludhiana

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tigkeit nicht einige wenige sind, sondern dass hunderttausende von Menschen immer noch leben, die diese Zeichen bezeugen können. Habt keine Eile in der Ablehnung meiner Person, denn ihr werdet im Jenseits dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Denkt daran, Gott ist stets achtsam; Er begründet die Wahrheit des Wahrhaftigen und die Lügen des Lügners.

Al-Hakam

30. November 1906

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Stichwortverzeichnis

Stichwortverzeichnis

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Symbole


14. Jahrhundert nach der Hijra 61


A


Abdul Hamid 45

Abrahamas 41

Abu Bakrra 32, 33, 35, 77, 81

Adam 32

Ahl-i-Sunnah 54, 57

Al-Fateha 70

Alira 81

Allah 15, 16, 24, 25, 26, 29, 30, 36, 38,

42, 53, 54, 56, 60, 61, 62, 64,

66, 70, 73, 83, 86, 93, 103

Allmächtige 16, 22, 25, 49, 60, 76

Almosengeben 56

Amritsar 21

Analogieschluss 84, 85

Anerkennung 16, 82

Anonymität 19, 23

Antichrist 15, 79

Apostaten 25, 28, 30, 77

Arabisch 97

Arya 73, 75

Arznei 39

Auge um Auge und Zahn um Zahn 67

B


Badr 60, 61

Barmherzigkeit 34

Batala 21

Berühmtheit 20, 24

Besitz 30

Beweise 17, 28, 41, 42, 44, 46, 77,

80, 85

Bibel 87, 97

Bildung 69

Blasphemie 74

Brahin-e-Ahmadiyya 21, 23, 24

Brahmu Samajists 24

Buchara 24


C


Captain Douglas 44, 45, 46, 48

Captain Le Marchand 45, 46

Christen 21, 37, 38, 40, 46, 50, 51, 56,

67, 68, 71, 73, 74, 87, 98, 102,

103

Christentum 37, 39, 40, 43, 98, 101


D


der Allverzeihende 58

der Barmherzige 55

der Gütige 54, 66

Diyanand Saraswati 62

Durr-e-Mansur 57

Stichwortverzeichnis

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E


Egosimus 63

Eid-Gebet 63

Einheit 20, 62, 63, 71, 74

Eisenbahn 48, 78

Elegie 33

Elias 87, 88

Endzeit 5, 39, 101

Erbarmen 54

Erfolg 17, 18, 42, 52

Erlösung 38, 50, 70, 73

Essenz des Islam 62, 81


F

Ghafur 58

Glaubensbekenntnis des Islam 70 Gnade 18, 27, 43, 46, 70

Gott 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 25,

26, 27, 28, 30, 31, 32, 35, 36,

37, 39, 40, 42, 44, 45, 46, 47,

48, 49, 52, 53, 54, 55, 56, 57,

58, 60, 61, 62, 63, 64, 66, 67,

69, 70, 72, 73, 74, 75, 76, 77,

78, 79, 80, 81, 82, 83, 84, 86,

88, 89, 97, 99, 100, 101, 102

Gotteserkenntnis 101

Gottesfurcht 29

Gottes Sohn 38

Güte 34, 65, 66


Fairness 46

fa lamma tawaffaitani 41 Fatwa 15, 16, 17

Feder 49, 51, 52, 59, 61

Freiheit 43

Frieden 43, 50, 93, 100

Frömmigkeit 31


G


Gebet 21, 22, 30, 59, 63, 70, 82, 97

Gebete 103

Gebetsruf 43

Gemeinde 15, 16, 22, 23, 28, 30, 37,

42, 44, 97, 102

Gerechtigkeit 43, 46, 64, 65, 66, 69

H


Hadhrat Abu Bakrra 32, 33, 35, 77

Hadhrat Umarra 32, 33 Hassan bin Thabitra 33

Heiligen Qur-ân 22, 25, 28, 29, 31, 34,

39, 40, 54, 55, 64, 76, 77, 79,

86, 97

Heilige Prophet 102

Heilige Prophetsaw 22, 27, 31, 32, 33,

34, 35, 36, 37, 41, 43, 48, 49,

61, 62, 66, 70, 80, 81, 85, 87

Himmel 31, 36, 42, 46, 71, 74, 75, 77,

78, 83, 85, 86, 98, 102

Himmelfahrt 41, 99

Hindus 21, 24, 29, 56

Hochstapler 25, 29, 53, 79, 80

Hochstaplers 23, 24, 53

Stichwortverzeichnis

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Hölle 70, 71, 88

Hujaj-ul-Kiramah 79


I


Imam Bukhari 87

Indien 15, 16, 97, 100, 102

innere Veränderung 81

Interpolationen 87

Islam 5, 6, 15, 17, 29, 31, 38, 39, 40,

48, 49, 50, 51, 52, 55, 59, 60,

61, 62, 63, 65, 66, 70, 71, 72,

75, 76, 80, 81, 82, 86, 95, 97,

100, 101, 102, 103

Ita´i dhil Qurba 67


J


Jesusas 25, 27, 30, 31, 32, 33, 35, 37, 40,

41, 44, 48, 69, 74, 77, 86, 87,

98, 99, 102, 103

Jihad 48, 59, 62

Johannesas 87

Jonasas 57, 58

Juden 44, 56, 68, 69, 74, 87, 88, 103


K


Kaaba 63

Kalima 70

Kamele 78

Karam Din 47

Karim 54

Ketzer 15, 16, 17

Khusro Pervaiz 88

Knechtschaft 68

Konsens 28, 34, 42, 76, 77

Kreuz 38, 39, 73, 102


L


Lekh Ram 88

Liebe 31, 36, 53, 62, 64, 66, 67, 99

Liebe zum Heiligen Prophetensaw 31, 36

Logik 28

Loyalität 34

Lügner 15, 16, 21, 24, 53, 54, 58, 59,

61, 79, 80, 86


M


Mahdi 5, 59, 78, 95, 97, 98

Maleachi 87, 88

Maulvi Abu Sa´eed Muhammad Hussein Batalvi 21

Maulvi Muhammad Hussain 17 Maulwi Muhammad Hussain 17 Medina 24, 31, 33, 49

Mekka 17, 24, 49

Messias 5, 5–108

Miraj 41

Mission 23, 82, 83

Moral 58, 68, 104

Mord 17

Stichwortverzeichnis

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Mordanklage 17

Mosesas 25, 27, 41

Muhammad 17, 18

Muhammadsaw 17, 18, 25, 32, 61, 93,

98, 102, 103

Muslim 12, 30, 41, 52, 62, 81, 97, 98,

101, 102, 103, 104


N


Natur 55, 56, 59, 69

Nawab Siddiq Hassan Khan 39 Ninive 58

Noshirwan 43


O


Offenbahrung 19

Opfer 56


P


Pestepidemie 78

Pharao 25

Pilatus 48

Priester 17

Propheten 15, 17, 18, 25, 26, 31, 34,

41, 47, 55, 56, 58, 61, 70, 77,

78, 85, 87, 93, 98, 104

Prophetentum 60, 102

Prophezeiung 19, 20, 21, 22, 23, 24,

25, 26, 39, 56, 61, 78, 79, 87


Q


Qadian 19, 21, 95, 97, 104

Qiyas 84

Qur-ân 97


R


Rahim 55

Ramadan 30

Ränke schmieden 18

Rechtschaffenheit 27, 29, 42, 58, 76

Rechtsordnung 43

Regierung 21, 24, 43, 46, 48, 49, 68, 78

Reue 57, 58, 76, 83

Revolution 16

Ritualgebete 63

Römische Imperium 43


S


Sa´adi 65

Scharia 28, 59, 60

Schönheit 104

Schöpfer 18, 57, 67, 72, 73, 97, 100

Schwert 32, 48, 49, 50, 52, 81

Segnungen 15, 31, 42, 48, 50, 60, 66,

71, 75, 80, 93, 103

Stichwortverzeichnis

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Selbstverteidigung 49, 50, 81

Siegel der Propheten 31, 70

Sikhs 68

Sonnen- und Mond nsternis 78 Su s 42

Sünde 50, 72, 73, 74, 75, 101

Sunnah 28, 36, 54, 57


T


tawaf 41

Thora 26, 69, 74

Tod 5, 18, 23, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34,

35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42, 73,

77, 83, 85, 88, 97, 100, 102

Tod am Kreuz 73 Tor zum Islam 40 Treuegelübde 28

Tugend 65


U


Umarra 32, 33, 81

Ungläubiger 15, 16 Ursache und Wirkung 39 Usmanra 81


V


Verbindung mit Gott 72 Vergebung 55, 65, 67, 69

Vergeltung 49, 58, 65, 67, 69

Verheißene Messias 5

Verheißenen Messias 39, 51, 77, 78,

79, 100

Vernunft 28, 42, 80, 85, 100

Visionen 101


W


Wahrheit 23, 26, 32, 34, 42, 43, 45, 46,

47, 52, 53, 54, 59, 70, 71, 76,

80, 89

Weisheit 27, 32, 98 Wiederbelebung und Wiedererrich-

tung des Islam 59 Wohlfahrt 56

Wunder 19, 25, 26, 50, 78, 85, 102


Z


Zeichen 18, 24, 25, 26, 27, 28, 47, 50,

51, 53, 60, 77, 78, 79, 80, 81, 83,

85, 88, 89, 98, 104

Zeuge 17, 32, 44, 78, 86, 88

Zorn Gottes 54

Zweifel 23, 26, 39, 47, 56, 75

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Anmerkungen des Herausgebers

Anmerkungen des Herausgebers

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Gemäß unserer Zählweise wird der Vers Bismillah irrahman ir-rahiem (im Namen Allahs, des Gnädigen, des immer Barmherzigen) stets als erster Vers eines Qur-ân-Kapitels (Sura) gezählt. Einige Herausgeber von Qur- ân-Ausgaben beginnen mit der Zählung erst nach Bismillah irrahman irrahiem. Sollte der Leser den Vers also nicht unter der in diesem Buch wiedergegebenen Nummer finden, sei es ihr oder ihm geraten, von der Zahl Eins abzuziehen.

Die Titelunterzeile sowie die Zwischenüberschriften stammen nicht vom Verfasser, sondern wurden von der Übersetzung hinzugefügt.

Die folgenden Abkürzungen wurden verwendet. Leser werden gebe- ten, die vollständigen Formeln zu gebrauchen:


saw „sallallahu alaihi wa sallam“ bedeutet: „Frieden und Segnungen Allahs seien auf ihm“ und wird im Anschluss an den Namen des Heiligen Propheten Muhammadsaw gebetet.


as „alaihis salam“ bedeutet: „Friede sei auf ihm“ und wird im An- schluss an die Namen von allen übrigen Propheten gebetet.


ra „radi-Allahu anhu/anha/anhum“ bedeutet: „Möge Allah Gefallen an ihm/ihr/ihnen haben“ und wird im Anschluss an die Namen der Ge- fährten des Heiligen Propheten Muhammadsaw oder des Verheißenen Messiasas gebetet.


rh „rahmatullah alaih“ bedeutet: „Möge Allah ihm gnädig sein“ und wird im Anschluss an die Namen von verstorbenen frommen Musli- men gebetet, die keine Gefährten des Heiligen Propheten Muhammad- saw oder des Verheißenen Messiasas waren.

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Zum Autor

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Der Verheißene Messiasas und Mahdi des Islam, Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad aus Qadian (1835-1908)

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Zum Autor

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Der Verheißene Messias und Mahdias, Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad, wurde 1835 in Qadian (Indien) geboren und widmete sein Leben dem Studium des Heiligen Qur-ân, dem Gebet und der Hingabe zu Gott. Als er bemerkte, dass der Islam von allen Seiten mit haltlosen Vorwürfen angegriffen wurde und die Muslime nicht in der Lage waren, darauf zu reagieren, verteidigte er als Imam und Stimme der Zeit den Islam und stellte die unverfälschten Lehren des Islam in ihrer Ursprünglichkeit wieder dar.


In seinem umfangreichen Gesamtwerk an Schriften, Vorlesungen, Re- den und religiösen Diskursen etc., erörtert er, dass der Islam den einzi- gen lebendigen Glauben darstellt, durch dessen Befolgung der Mensch eine tiefgehende Beziehung zu seinem Schöpfer herstellen kann.


Er erklärt, dass Gott ihn gemäß der Prophezeiungen in der Bibel, im Heiligen Qur-ân und in den Überlieferungen des Heiligen Prophetensaw des Islam (Ahadith) zum Messias und Mahdi ernannt hat. 1889 begann er, Mitglieder in seine Gemeinde, die Ahmadiyya Muslim Jamaat, auf- zunehmen, die mittlerweile in über 190 Ländern verbreitet ist und meh- rere zehn Millionen Mitglieder umfasst. Er schrieb mehr als 80 Bücher in Urdu, Arabisch und Persisch.


Nach dem Tod des Verheißenen Messiasas im Jahre 1908 traten Kalifen seine Nachfolge an, um seine Aufgaben fortzuführen. Hadhrat Mirza Masroor Ahmad, Khalifatul Masih Vat, ist das derzeitige Oberhaupt der Ahmadiyya Muslim Jamaat und der fünfte Nachfolger des Verheißenen Messiasas.

Zum Autor

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Hintergrund


In allen großen Religionen gibt es Prophezeiungen über das Erscheinen eines großen Propheten und Reformers, der zu der Zeit erscheinen wür- de, wenn die Welt von Egoismus und Unglauben geprägt sein würde. So hat auch Jesusas seine Wiederkehr angekündigt und Zeichen für die- ses Ereignis genannt.


Im Christentum wird dies Parusie (griech. Ankunft) genannt. Der Heili- ge Prophet Muhammadsaw hat ebenfalls eine Vielzahl von Prophezeiun- gen überliefert, in denen von der Wiederkunft Jesusas und dem Auftre- ten des Imam Mahdi die Rede ist.


Indes bestehen über die Art und Weise, wie diese Prophezeiungen ein- treten werden, bei Christen und Muslimen verschiedenartige Anschau- ungen. Orthodoxe Muslime glauben, Jesusas sei lebendig in den Himmel aufgefahren und befinde sich dort körperlich im Paradies an Gottes Sei- te, und eines Tages wird er herabsteigen und die Welt der Ungläubigen mit Waffengewalt besiegen.


Wiederkunft von Jesusas


Die Ahmadiyya Muslim Jamaat hingegen sagt, dass ein solches Denken der Weisheit Gottes widerspricht. Es ist unsinnig anzunehmen, Jesusas befinde sich mit seinem Körper aus Fleisch und Blut in einem Paradies über den Wolken, wo er täglich Nahrung zu sich nehmen muss und anderen Verrichtungen unterliegt, denen ein Mensch aufgrund seiner körperlichen Beschaffenheit nachgehen muss.

Zum Autor

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Das Paradies, so ist aus den heiligen Schriften der Menschheit zu ent- nehmen, ist kein materieller Ort, sondern ein geistiger Zustand, in dem sich die Seele befindet. Gott ist kein Wesen aus Materie, sondern jen- seits von Werden und Zerfall, wie es dem Körper eigen ist. Er ist auch nicht an einen materiellen Ort gebunden, so dass die „Himmelfahrt“ von Jesusas nicht bedeuten kann, dass er zu einem bestimmten Ort im Universum aufgestiegen ist, vielmehr kann man sich Gott tatsächlich nur im spirituellen Sinne nähern, denn nur Ehrfurcht und geistige Ver- haltensweisen, wie Hingabe, Demut und Liebe erreichen Ihn, nicht aber Materielles.


Wenn Jesusas aber nicht mit seinem Körper zu Gott ins Paradies aufge- stiegen ist, wo ist er dann? Und wie wird seine Wiederkunft aussehen, von der zahlreiche Prophezeiungen verschiedener Religionen sprechen? Der Heilige Koran erklärt, dass Jesusas eines natürlichen Todes auf Er- den gestorben ist. Nach Hadhrat Mirza Ghulam Ahmadas überlebte Je- susas die Kreuzigung in Bewusstlosigkeit und wanderte dann zu den verlorenen Stämmen vom Hause Israel bis nach Kaschmir aus, wo er auch begraben liegt (4:158 und 23:51). Sein Grab im Khanyar-Viertel der Stadt Srinagar ist heute noch zu besichtigen. Zudem sagt Gott in weite- ren 30 Versen des Heiligen Korans, dass Jesusas auf der Erde gestorben ist. Wie aber kann dann seine Wiederkunft stattfinden?


Hadhrat Mirza Ghulam Ahmadas im Verlag der Islam

Auswahl


Die Philosophie der Lehren des Islam


2012, gebunden, 272 Seiten

ISBN 978-3-932244-80-3


Was will der Islam eigentlich? Diese zentrale Frage wird in diesem Buch beantwortet. Der Autor erklärt, dass es im Islam darum geht, eine unzivi- lisierte, triebgebundene Stufe der menschlichen Existenz zu überwinden, um nach der Erlangung einer moralischen Lebensweise auf eine Stufe zu gelangen, auf der der Mensch das Ziel seiner eigentlichen Sehnsucht, den Sinn seines Lebens, erreicht: Nur in der Vereinigung mit seinem Schöpfer, in der lebendigen Beziehung zu ihm, nur in einer Existenz, wo Gott sich dem Menschen offenbart, wird der Mensch seinem Anspruch, Mensch zu sein, gerecht und erfährt den Frieden, den er implizit seit jeher sucht. Der Autor, der Verheißene Messias des Islam, erörtert, wie der Mensch seinen Schöpfer

erreichen kann, legt dar, auf welche Weise Gott sich dem Menschen offenbart und zeigt auf, wie man sich das Leben nach dem Tod vorzustellen hat. Seine Faszination entwickelt dieses Werk auch deshalb, weil sich hier weit weg von irrationalem Dogmatismus Glaube und Vernunft versöhnen.


Die Arche Noahs. Die Lehre des Verheißenen Messias zur Errettung des Menschen.


2011, DIN-A5, broschiert, 168 Seiten

ISBN 3-921458-79-7


Ende des 20.Jahrhunderts wird Indien von der schlimmsten Pesepidemie der letzten Jahrhunderte heimgesucht. Sechs Millionen Menschen raffen an den Folgen des Schwarzen Todes dahin. Nicht nur, dass derVerheißene Messias der Endzeit, Hadhrat Mirza Ghulam Ahmadas, die bevorstehende Pest prophezeite, vielmehr noch entwarf er in dieser Schrift in Grundzügen seine Lehre, die ursprüngliche Lehre des Islam, durch deren Befolgung seine Zeitgenossen nachweislich vor der Pest gefeit waren und nachkommende Generationen vor endzeitlichen Kata- strophen beschützt sein würden. Er formuliert hier eine Errettung, eine moderne Arche Noahs.

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Der Vortrag von Lahore. Über Gotteserkenntnis und Sünde im Islam im Vergleich zu Christentum und Hinduismus.


2011, DIN-A5, broschiert, 95 Seiten

ISBN 3-921458-77-3


Dieses Büchlein enthält eine 1904 gehaltene und unter dem Namen Lecture Lahore bekanntgewordene Rede des Verheißenen Messiasas und Mahdis des Islam. Scharfsinnig und tiefgründig erklärt der Verfasser, dass die Lehren des Islam im Gegensatz zu Christentum und Hinduis- mus einen vernünftigen und tatsächlichen Weg zur Befreiung von einer sündhaften, ja, sklavischen Existenz aufzeigen.


Der Vortrag von Sialkot. Über die Endzeit, Jesu Tod und Prophezeiungen


2012, gebunden, 104 Seiten

ISBN 978-3-932244-96-4


Der Glaube an eine Endzeit, in der ein Messias oder Reformer die Mensch- heit erlöst, ist Bestandteil fast jeder Religion. Häufig sind diese Vorstel- lungen verknüpft mit abergläubischen Mythen, die in ihrer Irrationalität schwer ernst zu nehmen sind.

Der Autor dieser Rede bringt Licht in dieses Durcheinander. Der Messias der Endzeit hat zur Aufgabe, den Menschen zurück zu einer spirituellen Existenz zu verhelfen, ihn aus dem Joch des Materialismus zu befreien und zu einem Wesen zu machen, das einen lebendigen Kontakt zu Gott aufbaut. Wie jeder andere Prophet, hat auch der Prophet unserer Tage die Aufgabe, den Weg aufzuzeigen, der zu einer von Sünden befreiten, reinen Seele führt.

Der Autor dieses Buches verteidigt hier auf überzeugende Weise seinen Anspruch, der Verheißene Messias der Endzeit zu sein. Er zeigt auf, welche Prophezeiungen hinsichtlich seiner Person in Erfüllung gegangen sind und beweist dadurch, dass Gottes ewigwährender Plan im Begriff ist in Erfüllung zu gehen. In scharfen Konturen legt er Argumente für seine Wahrhaftigkeit dar, die gerade in dieser Zeit nicht ignoriert werden dürfen.

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Eine Auswahl aus den Schriften des Verheißenen Messiasas


1989, DIN-A5, broschiert, 100 Seiten

ISBN 3-921458-46-3


Die vorliegende Sammlung stellt einige herausragende Auszüge aus den mehr als 80 Büchern des Begründers der Gemeinde, Hadhrat Mirza Ghulam Ahmadas, zusammen. Sie werfen Licht auf verschiedene Aspekte des Glaubens und der Philosophie der Gemeinde, so z.B. Auf- gabe und Ziele des Verheißenen Messiasas, das Leben nach dem Tod, Offenbarungen, Lehren des Islam usw.


Jesus in Indien


2004, Dritte Auflage, DIN-A5, broschiert, 164 Seiten ISBN 3-921458-39-0


Das Buch zum Thema, auf das sich alle anderen berufen! Eine Darstel- lung von Jesusas Entrinnen vomTode am Kreuze und seiner anschlie- ßenden Reise nach Indien gemäß seines eigentlichen Auftrags, sich der verlorengegangenen Schafe des Hauses Israel anzunehmen. Dem Begründer der Ahmadiyya Muslim Jamaat wurde von Gott offenbart, dass Jesusas weder am Kreuz verstorben sei noch lebendig in den Him- mel aufgefahren. Mit breiter Quellenforschung.


Drei Fragen eines Christen


2011, DIN-A5, broschiert, 90 Seiten

ISBN 978-3-932244-78-0


Ein Christ namens Abdullah James formulierte 1891 drei Einwän- de gegen den Islam. Er behauptete, dass der Heilige Prophet Muhammad- saw an seinem Prophetentum zweifelte, er keine Wunder zeigen konnte, und keine Kenntnisse über das Ungesehene besaß. Zur Beantwortung dieser Vorwürfe wurde neben zwei weiteren angesehenen Gelehrten des Islam auch der Verheißene Messias, Hadhrat Mirza Ghulam Ahma- das, konsultiert, dessen Antworten dieses Büchlein wiedergibt.

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Die Quelle des Christentums


1989, DIN-A5, broschiert, 60 Seiten

ISBN 3-921458-43-9


Eine Replik des Verheißenen Messiasas und Begründers der Ahmadiyya Muslim Jamaat auf die Kritik einiger Christen am Islam. Er erläutert die wahren und ursprünglichen Lehren Jesuas, die durch die Dogmatik der Kirchen verfälscht wurden, und zeigt auf, dass die Angriffe der Christen gegen den Islam und deren Religionsstifter Muhammadsaw un- berechtigt sind. Die gleichen Einwände waren bereits seitens der Juden gegenüber Jesusas erhoben worden.


Die Segnungen des Gebetes


2010, Erste Auflage, DIN-A5, broschiert, 46 Seiten ISBN 978-3-932244-60-5


Die Schrift „Die Segnungen des Gebetes“ wurde vom Verheißenen Messiasas im Jahre 1893 verfasst und widerlegt die Ansicht von Sir Sayyid Ahmad Khan, der erklärte, Gebete würden nicht erhört werden, sondern seien vielmehr nur eine Form der Anbetung Gottes.

Der Verheißene Messiasas lehnt diese Ansicht ab und macht deutlich, dass Allah Gebete, die von gläubigen Menschen voller Ergebenheit und aufrichtig dargebracht werden, erhört und beantwortet werden.

Er erklärt zudem, dass die Erhörung von Gebeten dazu führt, dass bestimmte Kausalketten in Gang kommen, die darin gipfeln, dass Ziele, für die gebetet wurde, erfüllt werden. Im zweiten Teil der Schrift, der sich mit dem Buch „Usulut Tafsir“ (Über die Grundsätze des Qur-ân- Kommentars) von Sir Sayyyid Ahmad Khan beschäftigt, legt der Ver- heißene Messiasas seine Kriterien bzw. Richtlinien für eine angemessene Interpretation des Heiligen Qur-âns dar.

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Werke über Hadhrat Mirza Ghulam Ahmadas


Mirza Ghulam Ahmad von Qadianas


Ian Adamson

DIN-A6, broschiert, 204 Seiten ISBN 3-921458-72-2


Das Leben und Werk dieses großartigen Reformers und Propheten (1835-1908) wurde vom Autor akribisch und detailliert festgehalten, vom ersten Gelöbnis der frühen Mitstreiter bis hin zu seinem Dahin- scheiden. „Ich werde deine Botschaft bis an die Enden der Welt tragen“, lautete eine der Botschaften Gottes an ihn. Aus den einstmals ersten 40 Gefährten ist heute eine Gemeinschaft in mehr als 185 Ländern der Welt mit abermillionen von Mitgliedern geworden.


Spiegel der Schönheit


Hadhrat Mirza Bashir Ahmad Spiegel der Schönheit

1992, DIN-A5, broschiert, 84 Seiten

ISBN 3-921458-54-4


Eine Rede über einige besondere Ereignisse, Zeichen und die höchste Moral des Verheißenen Messiasas und Begründers der Ahmadiyya Mus- lim Jamaat, Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad von Qadian. Der Redner be- richtet über verschiedene Aspekte aus dem Leben des Gründers sowie über dessen außergewöhnliche Persönlichkeit und eigenen Verhaltens- normen Freund und Gegner gegenüber.

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